Rezension

Spannender Thriller

Ich finde dich - Harlan Coben

Ich finde dich
von Harlan Coben

Bewertet mit 4 Sternen

Verschwunden in der Anonymität

Natalie Avery verlässt ihre große Liebe Jake ohne Angabe plausibler Gründe. Sie heiratet einen anderen und nötigt Jake ein Versprechen ab: „Versprich, dass Du uns in Ruhe lässt.“ Nach sechs Jahren absoluter Funkstille stößt Jake durch Zufall auf die Todesannonce von Nathalies Ehemann. Daraufhin beginnt er sie zu suchen, weil er eine realistische Chance auf einen Neubeginn sieht. Doch seine privaten Ermittlungen treiben ihn in einen Strudel sich überschlagender Ereignisse: Auftragsmörder, ominöse Wohltätigkeitsorganisationen und eine Mauer des Schweigens – nur Natalie bleibt unauffindbar und es scheint weit mehr dahinter zu stecken, als Jake vermutet hat …

Dieser Thriller ist wirklich gut konstruiert, aus Sicht des Ich-Erzählers Jake gewinnt das Geschehen rasch an Tempo und wirft immer mehr Fragen auf. Als Leser möchte man der Sache ebenso auf den Grund gehen wie der Hauptprotagonist, wobei die Hintergrundgedanken an eine infame Verschwörung immer mehr in den Fokus rücken. Die tatsächliche Aufklärung des Falles erfolgt erst auf den letzten Seiten, so dass sämtliche Spekulationen vorher ins Leere laufen. Kleiner Wermutstropfen: Das organisierte Verbrechen und seine mörderischen Handlungen nehmen einen Großteil des Buches in Anspruch, daher erscheint ein Teil der Story typisch amerikanisch und verliert für mich an Realitätsbezug.

Fazit: Mein zweiter Roman gelesener Roman des Autors konnte mich weit mehr überzeugen als sein Werk „Das Grab im Wald“. Ein ansprechender Schreibstil, gepaart mit einer soliden Thriller-Handlung und einem sympathischen Hauptprotagonisten liefert unterhaltsame Lesestunden.