Rezension

Spannender Thriller, der ohne großartiges Blutvergießen auskommt

Ich finde dich - Harlan Coben

Ich finde dich
von Harlan Coben

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung: 
Natalie war die Liebe seines Lebens. Doch sie hat ihn verlassen, hat wie aus dem Nichts einen anderen Mann geheiratet, und Jake Fischer war am Boden zerstört. Bei ihrem Abschied musste er Natalie zudem schwören, sie zu vergessen, sie nie mehr zu kontaktieren. Doch als sechs Jahre später etwas Unglaubliches geschieht, bricht Jake sein Versprechen – und macht sich auf die Suche nach Natalie. Eine Suche, die seine eigene gutbürgerliche Existenz für immer zerstört. Und die ihm offenbart, dass die Frau, die er zu lieben glaubte, nie wirklich existiert hat...*Quelle*

Zum Autor: 
Harlan Coben wurde 1962 in New Jersey geboren. Nachdem er zunächst Politikwissenschaft studiert hatte, arbeitete er später in der Tourismusbranche, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Er hat bislang zwölf Thriller geschrieben, die in über zwanzig Sprachen übersetzt wurden. Harlan Coben wurde als erster Autor mit den drei wichtigsten amerikanischen Krimipreisen ausgezeichnet, dem Edgar Award, dem Shamus Award und dem Anthony Award. Harlan Coben gilt als einer der wichtigsten und erfolgreichsten Thrillerautoren seiner Generation. Er lebt mit seiner Frau und seinen vier Kindern in New Jersey.

Meinung: 
Jake Fisher ist Professor an einem College, sein Leben verläuft in geregelten Bahnen, bis er zufällig über die Todesanzeige von Todd Sanderson stolpert. Dieser Todd hatte vor 6 Jahren Jakes Ex-Freundin Natalie Avery geheiratet. Jake ist nie über die Trennung von Natalie hinweggekommen und somit beschließt er, auf die Beerdigung von Todd zu gehen und Natalie sein Beileid auszusprechen.

Doch die Witwe von Todd entpuppt sich nicht als Natalie sondern als eine ganz andere Frau. Jake beginnt zu recherchieren, wo sich Natalie befindet, doch diese ist wie vom Erdboden verschluckt. Je tiefer er gräbt, desto mehr Personen zeigen Interesse an ihm, und dies nicht unbedingt in für ihn hilfreicher Weise. Jake sieht sich bald zwielichtigen Gestalten gegenüber, die ihn verfolgen und nichts Gutes im Sinn haben...

Ich finde dich ist der erste Thriller, den ich von Harlan Coben gelesen habe. Mich konnte er sehr gut unterhalten, der Autor hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der sich recht schnell lesen lässt. Die Geschichte um Jake und Natalie beginnt mit der Hochzeit Natalies mit Todd, bei der auch Jake zugegen ist. Natalie nimmt ihm das Versprechen ab, sie in Ruhe zu lassen und keinen Kontakt mit ihr zu suchen. Daran hält sich Jake auch 6 Jahre lang, bis er die Todesanzeige von Todd entdeckt. Ist sein Leben bis dato in recht gemächlichen und ruhigen Bahnen verlaufen, wendet es sich von nun an in das genaue Gegenteil.

Unterstützung findet Jake in seinem Kollegen und Freund Benedict, der ihn immer wieder aufmuntert. Er unterstützt ihn zwar nicht direkt bei der Suche nach Natalie, doch hat er stets ein offenes Ohr für die Sorgen seines Freundes. Die weiteren Charaktere wie Natalies Schwester Julie bleiben in der Geschichte etwas blass, da sich Harlan Coben allein auf Jake und seine Suche nach seiner großen Liebe konzentriert.

Diese Suche wird immer mysteriöser, da niemand Natalie zu kennen scheint. Selbst der Priester, der sie und Todd getraut hat, hat keine Unterlagen über die Hochzeit und kann sich ebenso wie einige Beteiligte nicht mehr an sie erinnern. Dass da etwas nicht zu stimmen scheint, ist von Beginn an klar.

Doch was wirklich hinter dem spurlosen Verschwinden von Natalie steckt, konnte Harlan Coben zum Schluss hin sehr glaubhaft und schlüssig erklären. Auch wenn der Thriller ohne großartiges Blutvergießen auskommt, bleibt die Spannung dennoch erhalten, denn der Leser ist Jake in keinster Weise wissentlich überlegen, sondern immer auf gleicher Augenhöhe. Genau das machte für mich das Buch richtig interessant, sodass ich bis zum Ende wissen wollte, was nun genau mit Natalie passiert ist und mit der Lösung zufriedengestellt war.

Fazit: 
Spannender Thriller über das spurlose Verschwinden einer Frau, der ohne großartiges Blutvergießen auskommt und dessen Lösung nicht unbedingt vorhersehbar ist.