Rezension

Spannendes Debüt

Knochenfinder - Melanie Lahmer

Knochenfinder
von Melanie Lahmer

Bewertet mit 5 Sternen

Der Krimi „Knochenfinder“ ist das Debüt der Autorin Melanie Lahmer. Die Intention von Frau Lahmer war es, einen Krimi zu einem unverbrauchten Thema zu schreiben. Dies ist ihr auch gelungen, allerdings hat die Geschichte zwei Jahre bis zur Veröffentlichung benötigt und daher ist ein anderes Buch aus einem anderen Verlag zum gleichen Thema etwas früher erschienen. Das Buch umfasst 463 Seiten mit Prolog, 69 Kapitel, Epilog und Nachbemerkung. Das Cover zeigt in der unteren Hälfte ein Stück verwitterndes Holz. Die Ränder des Holzstücks sind durch erhabenen Druck für den Interessenten fühlbar. Auf dem Holzstück sitzt ein roter Käfer, ebenfalls auffallend durch Glanzdruck.

Im Prolog lernen wir einen Mann kennen, der an Händen und Füßen gefesselt und zusätzlich geknebelt wurde. Er wird an einem düsteren Ort gefangen gehalten. Die Handlung beginnt damit, dass eine Familie bei ihrem Hobby, dem Geocachen, im Versteck einen Stück verderbendes Stück Fleisch findet, von dem sich später herausstellt, dass es ein menschlicher Finger ist. Natürlich landet dieser Fall bei der örtlichen Kriminalpolizei. Gleichzeitig befasst diese sich auch mit dem Verschwinden eines 18-Jährigen Schülers. Ein weiteres „Stück Fleisch“ wird von Geocachern gefunden. Gibt es einen Zusammenhang? Die junge Kommissarin Natascha Krüger sowie der erfahrenere Kollege Jörg Lorenz nehmen gemeinsam mit ihrem Chef Hannes Winterberg die Ermittlungen in beiden Fällen auf.

Bereits von Beginn an, gelingt es der Autorin die Leser miträtseln zu lassen. Wer ist der Mann im Versteck? Wer versteckt solche ekligen Funde? Schnell stellt sich heraus, dass es sich bei den Funden um menschliche Finger handelt. Wem gehören sie? Langsam entblättert sich für den Leser das ganze Ausmaß der Taten und diese haben vorerst noch kein Ende. In Einschüben blendet die Autorin immer wieder auf das Opfer und den Täter ohne jedoch dessen Identität bekannt zu geben. Mit den drei Ermittlern hat Frau Lahmer Charaktere mit Privatleben geschaffen, die für weitere Krimis genügend Entwicklungspotential mitbringen. Sie schafft gleichzeitig genügend Nebenhandlungen mit Agierenden, die als Täter in Frage kommen, so dass die Spannung durchgehend erhalten bleibt. Zeitweilig sieht es sogar so aus, als ob der Sohn von Kriminalhauptkommissar Winterberg in den Fall involviert wäre. Frau Lahmer erzählt fundiert über das Geocachen aus eigener Erfahrung und baut auch ihre Fähigkeit der Synästhesie in diese Geschichte ein. Wer wissen möchte, ob diese Fähigkeit zur Lösung des Falls beiträgt, sollte das Buch lesen! Ich fand die Story spannend, den Schreibstil flüssig und leicht lesbar. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt.