Rezension

Sehr gutes Debüt

Knochenfinder - Melanie Lahmer

Knochenfinder
von Melanie Lahmer

Bewertet mit 4.5 Sternen

Natascha Krüger wäre viel lieber bei der Kölner Polizei geblieben. Aber nun sitzt sie hier in Siegen im südlichsten Teil von Nordrhein-Westfalen mit ihrem Kater Fritz fest, als die Vermisstenmeldung eines jungen Mannes, Rene Staudt, eingeht, der schon seit einigen Tagen abgängig ist. Der Vater ein vielbeschäftigter Mann, die Mutter Alkoholikerin, die sich beide nicht um ihren Sohn gekümmert haben, und von der Freundin vor 4 Wochen verlassen, ergibt sich gleich der Gedanke an ein Ausreissen aus Liebeskummer. Bis von Geocachern innerhalb von 3 Tagen je der Daumen und der Zeigefinger einer Hand in Cachingboxen gefunden werden. Und diese Finger gehören zu Rene Staudt.
Für Kommissar Hannes Winterberg und sein Team, zu dem auch Natascha Krüger gehört, beginnt nun ein Wettlauf mit der Zeit. Als auch Natascha nach einem Radausflug nicht mehr im Kommissariat erscheint, gehen die Ermittlungen in die entscheidende Phase...

Melanie Lahmer hat es mit ihrem Erstlingswerk geschafft mich dauerhaft beim Lesen zu halten. Der Spannungsbogen wird bereits im Prolog aufgebaut, steigert sich und sinkt erst zum Ende des Romans wieder ab. Zwischendurch gab es zwar für mich einige Strecken, an denen das Lesen etwas zäh war, aber diese fallen gesamt gesehen nicht so sehr ins Gewicht. Da ich selbst aus dem Südsiegerland komme und die beschriebenen Gegenden sehr gut kenne, haben mich die Beschreibungen schon sehr fasziniert. Die handelnden Personen finde ich ausnahmslos sehr detailliert beschrieben. Besonders ins Herz geschlossen habe ich Kommissar Winterberg, der mit seinen familiären Problemen sehr autentisch rüberkommt und mal etwas anderes ist, wie die vielen Kommissare ohne Fehl und Tadel, von denen man nur sehr wenig persönliches erfährt. Auch der Erzählstil kommt meinem Leseverhalten sehr entgegen. Leicht und flüssig geschrieben bin ich schon sehr früh in die Geschichte eingetaucht und mein Kopfkino hatte bis zum Schluss sehr viel zutun.

FAZIT:   4,5 Punkte für einen, wie ich finde, sehr gelungenen Debütkrimi. Und ich hoffe sehr, dass es eine Fortsetzung geben wird.