Rezension

Spannendes Wiedersehen mit geliebten Charakteren

Das Schwärmen von tausend Bienen -

Das Schwärmen von tausend Bienen
von Diana Gabaldon

Bewertet mit 5 Sternen

1779 sind Brianna, Roger und die Kinder zurück in Frasers Ridge, wo man gedacht hatte, sie nie wiederzusehen – um so größer ist die Freude. Claires und Jamies neues Haus wächst zunehmend und auch das Gemeindehaus kann bald seinen Dienst aufnehmen, sonntags teilen die verschiedenen Glaubensgemeinschaften es sich, wobei es zum Zusammenhalt der Bewohner dient, dass man, wenn man schon einmal da ist, und ja sonst nichts Interessantes zu tun hat, man sich direkt alle Gottesdienste zu Gemüte führt.

Doch noch ist der Krieg nicht zu Ende, und die Einwohner von Frasers Ridge sind teilweise Rebellen und teilweise Royalisten. Vor allem der neu hinzugezogene Kapitän Cunningham ist königstreu durch und durch, und im Laufe des Romans wird es auch hier zu Problemen kommen.

Auf einen Brief John Greys hin, reisen Roger, Brianna und ihre Kinder nach Savannah, nicht ohne einen Zwischenstop in Charles Town, wo sie Germain bei Marsali und Fergus abliefern. In Savannah trifft Brianna auch ihren Halbbruder William, der sich nach erfolgloser Suche nach seinem Cousin Ben vorübergehend hier aufhält. Gleichzeitig erfüllt Brianna einen brisanten Auftrag ihres Vaters.

Auch Ian ist mit Frau, Mutter und Sohn unterwegs. Sie reisen nach New York, da Ian nach seiner ersten Frau, der Mohawk Emily sehen möchte.

Es ist für mich immer wieder ein Nachhausekommen, wenn ich einen neuen Band der Reihe aufschlage. Dieser ist bereits der neunte Band. Ich bin der Familie Jamie Frasers inzwischen sehr verbunden, vor allem in den Büchern. Ich schaue auch die Serie, kann mich dort aber nicht für jede:n Schauspieler:in erwärmen. Zum Glück sehe ich diese beim Lesen größtenteils nicht vor mir, sondern für mich passendere Gesichter. Der einzige, der sich komplett durchgesetzt hat, ist der John-Grey-Darsteller David Berry, der für mich perfekt passt.

Doch zurück zum Roman. Wie immer erzählt Diana Gabaldon sehr ausführlich. Wir sind dadurch wirklich mitten im Leben der Charaktere, und durch den bildhaften Erzählstil springt das Kopfkino sofort an. Ich mag es auch, wenn z. B. Claire, die als einzige in Ich-Form erzählt, ausführlich über Krankheiten und mögliche Heilungsformen referiert, auch wenn es manchmal blutig und/oder eklig wird. Die Bücher sind dick, aber haben für mich keinerlei Längen, zumal viel Historisches integriert ist.

Natürlich gibt es neben Claire wieder eine ganze Reihe anderer Perspektiven, Jamie, Roger, Brianna, Ian, Rachel, John, William – alle sind vertreten, und so erhält man umfassende Einblicke, da die Perspektiven auch oft ineinander übergehen. Es passiert wieder sehr viel, und oft ist es richtig spannend, manche:r gerät in Lebensgefahr, es gibt Tote und neues Leben. Und mancher Charakter taucht auf, mit dem man nicht (mehr) gerechnet hätte. Und auch die Bienen aus dem Titel spielen natürlich eine Rolle.

Am Ende gibt es einen Cliffhanger, und ich hoffe, es dauert nicht mehr allzu lange, bis Band 10 erscheint. Auch die Anmerkungen der Autorin im Anhang sind lesenswert.

Band 9 der Reihe hat mich, wie schon die Vorgängerbände, wieder sofort abgeholt. Mir wird bei dieser Familiengeschichte einfach nie langweilig, und ich könnte immer weiter lesen. Wer die Familie um Claire und Jamie mag, und die bisherigen Bände kennt, macht auch hier nichts falsch. Alle anderen sollten besser mit Band 1 starten.