Rezension

Steht Band 1 in nichts nach

Endgame. Die Hoffnung - James Frey

Endgame. Die Hoffnung
von James Frey

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt aus dem Klappentext:

Schlägt Klugheit Kraft? Das Spiel geht in die nächste Runde!

Zwölf waren auserwählt, aber nur neun haben überlebt. Das gnadenlose Spiel geht weiter. Nachdem Sarah den ersten Schlüssel gefunden hat, ist sie gemeinsam mit Jago nach London geflüchtet. Doch auch dort spitzen sich die Dinge zu – bis zu dem Punkt, an dem Jago den Auftrag erhält, Sarah zu töten. Wie wird er sich entscheiden? Und wollen die beiden wirklich noch weiter Teil eines Spiels sein, das ihre Liebe zerstört?

Auch die anderen Spieler müssen sich entscheiden: Spielen sie noch nach den Regeln von Endgame oder nach ihren eigenen? Denn längst glauben nicht mehr alle von ihnen, dass Endgame der richtige Weg ist …

 

Meinung:

Achtung: Zweiter Teil einer Serie. Spoilergefahr!

Nach einem Jahr warten geht es nun endlich weiter mit Endgame. Wieder dürfen wir rätseln und mitfiebern und uns fragen, wer Endgame wohl gewinnen wird oder ob man das Spiel sogar abbrechen kann?

Die Geschichte setzt nahtlos am ersten Band an und schnell ist man als Leser wieder im Geschehen und begleitet Jago, Sarah, Alice und die anderen auf ihrer Suche nach dem zweiten Schlüssel. Zwar wissen die meisten bald schon, was der Schlüssel ist und wo er sich befindet, doch es zeichnen sich zwei Allianzen ab. Da sind zum einen diejenigen, die das Spiel unbedingt beenden und gewinnen wollen und die Anderen, die das Spiel aufhalten möchten. Dabei gibt es wieder viel Action, Kämpfe und auch so manche recht brutale Szene im Buch, so dass der Roman für zartbesaitete Gemüter eher weniger geeignet ist. Auch die Gefühle und Freundschaften kommen wieder nicht zu kurz und man darf gespannt sein, wie sich hier die jeweiligen Beziehungen weiterentwickeln.

Die Protagonisten entwickeln sich in diesem Buch mehr oder weniger weiter. Dass sie von ihrem Verhalten her reifer wirken, als ihr tatsächliches Alter vermuten lässt, ist bereits seit Band 1 klar, mich persönlich hat es in diesem Buch aber weniger gestört, denn der Autor liefert schlüssige Erklärungen zu den jeweiligen Charakteren und deren Werdegang. Diesmal schwanken die Sympathien für die Figuren nicht ganz so stark, wie noch im Vorgänger, da die zugedachten Rollen doch schon relativ klar sind und ich deshalb wenige Überraschungen bei den Personen hatte.

Kennen sollte man den ersten Teil "Die Auserwählten" aber schon, denn dadurch, dass "Die Hoffnung" direkt an Band 1 anknüpft, gibt es relativ wenige Rückblicke auf das bisherige Geschehen. Der nüchterne, leicht distanzierte Schreibstil ist diesmal nicht ganz so stark ausgeprägt und insgesamt wirkt das Buch ein wenig emotionaler. James Frey schafft es auch diesmal wieder, die Spannung bis zu letzten Seite zu halten und die Zeit, sich mit Rätseln oder Codes zu befassen, hatte ich beim Lesen nicht, denn ich wollte wissen, wie es weiter geht ;-) Vielleicht hole ich das bei Gelegenheit mal nach. Zwar gibt es hier ein paar Handlungsstränge, die mir etwas zu rasch abgehandelt wurden, insgesamt hat mich "Die Hoffnung" aber genauso gut unterhalten wie sein Vorgänger. Aber natürlich wird nicht jede Handlung abgeschlossen und so bleibt noch einiges offen für den finalen Band.

Erzählt wird wieder in der dritten Person, die Sichtweise wechselt zwischen den Spielern und einigen Nebenfiguren. Die Kapitel sind zumeist recht kurz gehalten und dank des flüssigen Schreibstils und einem gut ausgearbeiteten Plot kommen keine Längen auf.

 

Fazit:

"Endgame: Die Hoffnung" steht seinem Vorgänger in nichts nach. Genauso spannend und fesselnd bekommt der Leser hier einen actiongeladenen, mysteriösen Endzeitroman, der einfach gut unterhält. Die Rätsel und Hinweise bleiben beim Lesen unbewusst immer im Hinterkopf, stören aber nicht den Lesefluss.

Von mir gibt es 4 von 5 Punkten.