Rezension

Super

Street Art Love - Katrin Bongard

Street Art Love
von Katrin Bongard

Die fünfzehnjährige Sophie liebt Kunst über alles; Malen und Zeichnen sind ihr Leben. Doch dann kommt ein neuer Junge in die Klasse: Charly. Auch er liebt die Kunst, jedoch eine völlig andere Stilrichtigung, nämlich Street Art. Zuerst sieht Sophie in ihm und seinen Zeichnungen nur einen oberflächlichen und arroganten Macho, doch als die beiden ein Referat über Street Art machen müssen, beginnt sich langsam eine andere Seite an Charly zu zeigen.

Die beiden kommen sich (natürlich) näher, allerdings ist da immer eine kleine Spannung zwischen ihnen: Je besser sie sich kennenlernen desto verschlossener wird Charly Sophie gegenüber in der Schule. Doch gerade durch diese Gegensätzlichkeit will man immer weiter lesen, da man nie genau weiß, wie es mit den beiden weitergehen wird. Vor allem aber lernt man Charly hinter seiner Maske aus Coolness und Arroganz kennen, die er vor Sophie langsam abnimmt: Eigentlich ist er ein ganz normaler Junge, der viel durchgemacht hat und jetzt Angst hat, noch einmal verletzt zu werden, wenn er jemandem zu viel von sich preisgibt.

Aber auch Sophie macht eine Entwicklung durch. Am Anfang ist sie noch das liebe, kleine Mädchen, das alles macht, was ihre Eltern wollen. (Das fand ich persönlich ein bisschen seltsam, da ich nicht glaube, dass ein Mädchen in ihrem Alter freiwillig immer auf ihren kleinen Bruder aufpasst.)
Gegen Ende wird sie aber selbstbewusster und traut sich, auch ihren Eltern ihre Meinung zu sagen.

Wie schon erwähnt, kann man dieses Buch erst wieder aus der Hand legen, wenn man die letzte Seite gelesen hat, weil der Schreibstil einfach super flüssig und genial ist; die Seiten fliegen also nur so dahin;
Auch der Aufbau der Geschichte gefällt mir sehr gut: Wenn man zu lesen beginnt ist man gleich mitten in Sophies Welt.
Durch die realistische Darstellung und die tollen, facettenreichen Charaktere wird es dem Leser leicht gemacht, in die Geschichte hineinzufinden.

Ein bisschen schade fand ich aber das doch sehr offene Ende; mit ein bisschen Fantasie kann man sich jedoch auch selbst eines ausdenken.

Abschließend kann ich nur sagen, dass dies ein supertolles, absolut lesenswertes Buch ist, das ich auf jedem Fall weiter empfehlen werde.