Rezension

Tee mit Biss

A Tempest of Tea -

A Tempest of Tea
von Hafsah Faizal

Bewertet mit 3 Sternen

Fantasy-Ausflug

Bei den Schlagworten Tee und Vampire konnte ich nicht widerstehen und habe mich ohne weiteres Vorwissen oder konkrete Erwartungen auf dieses Fantasy-Spektakel eingelassen. Die Atmosphäre erinnert stark an Bardugo, aber die Geschichte geht durchaus ihren eigenen Weg und es wird eine faszinierende Welt geschaffen, in der Vampire eine große, aber nicht die einzige Rolle spielen. Auch Magie kommt vor, und abgesehen vom Schauplatz Ettenia möchte man im Anschluss gerne auch Geschichten über die weiteren genannten Orte lesen, die so exotisch und geheimnisvoll klingen.
Die Charaktere waren alle etwas besonderes mit eigenen Stärken und Fehlern, allerdings fand ich gerade die romantisch angehauchten Interaktionen und Dialoge zu betont naiv, auch wenn es in dieser Welt zu dieser Zeit sehr viktorianisch streng und keusch zugehen mag. Dafür war die Handlung, die Intrigen, der Verrat, aber auch die Pläne und der Zusammenhalt der Gruppe sehr spannend und immer wieder überraschend. Der Schreibstil war flüssig, mir insgesamt aber zu jugendlich und manche Beschreibungen auch zu blumig und angestrengt, irgendwie zu gewollt besonders, um natürlich und mühelos zu wirken. Er zeigt aber durchaus Potenzial, dass die Autorin ihre ganz eigene Stimme noch finden wird.
Fazit: da ich diese Art von Fantasy normalerweise nicht lese, war das Buch für mich ein kleiner Ausflug an einen exotischen Ort mit bunten und fremdartigen Eindrücken.