Rezension

Time to say goodbye

Todesschuss - Karen Rose

Todesschuss
von Karen Rose

Karen Rose, Bestsellerautorin und unumstrittene „Queen of Ladythriller“, hat wieder zugeschlagen und nach „Todesherz“, „Todeskleid“ und „Todeskind“ mit „Todesschuss“ ihr Baltimore-Quartett vollendet.

Im Zentrum der Handlung stehen diesmal Detective Stevie Mazzetti sowie der Privatdetektiv Clay Maynard, die den Lesern bereits aus den Vorgängerbänden bekannt sind. Maynard möchte schon seit geraumer Zeit die Beziehung zu Stevie vertiefen, aber diese hat im Augenblick andere Probleme. Eigentlich hat sie geglaubt, sie hätte den gewaltsamen Tod von Mann und Sohn überwunden, die beide bei einem Schusswechsel auf offener Straße vor acht Jahren zufällig in die Schusslinien gerieten und ums Leben kamen.

Momentan treibt in Baltimore ein Scharfschütze sein Unwesen, und es ist mehr als offensichtlich, dass dieser nicht nur sie, sondern auch ihre kleine Tochter Cordelia im Visier hat. Sie zu schützen hat für Stevie oberste Priorität, weshalb sie auch Maynards Angebot annimmt, sie zu einem vermeintlich sicheren Unterschlupf zu bringen. Zurücklehnen und abwarten ist allerdings gegen ihre Natur, und so fragt sich Stevie, welche Motive ein Täter wohl hat, der das Leben eines Kindes opfern würde, nur damit er die Mutter trifft.

Unterstützt von Clay Maynard beginnt sie zu ermitteln und muss feststellen, dass es bei diesem aktuellen Fall eine Verbindung in die Vergangenheit gibt. Und was sie herausfindet, trifft sie bis ins Mark: der Tod ihres Mannes war alles andere als ein Zufall. Und alle Hinweise deuten darauf hin, dass es Kollegen gibt, die es mit der Ehrlichkeit nicht so genau nehmen, wenn es darum geht, sich die Taschen zu füllen…

Es ist eine Besonderheit der Autorin, dass sie bei ihren verschiedenen Reihen immer viele Figuren hat, die direkt oder indirekt in die Handlung involviert sind. Und so stellt sie, wie in dem aktuellen Thriller „Todesschuss“ eine bzw. zwei Personen ins Zentrum, denen in den Vorgängerbänden nur eine Nebenrolle zugeschrieben war. Das macht es für Einsteiger nicht immer ganz leicht, weil man mit deren Vorgeschichte nur bedingt vertraut ist.

Was mich aber von Buch zu Buch mehr stört, sind die ständig gleichen Klischees, die sie benutzt, um die Geschichte aufzubauen: wunderschöne Frauen in der Opferrolle und athletische Männer als strahlende Helden, die sich zwangsläufig zueinander hingezogen fühlen. Dann kommen Probleme auf, die Distanz schaffen. Aber zu guter Letzt findet dann doch jeder Topf seinen Deckel. Happy End und Klappe zu.

Das ist mir mittlerweile alles zu einfach, zu stereotyp und vorhersehbar, sodass ich für mich entschieden habe, dass der Abschluss der Baltimore-Reihe für mich der Abschied von Karen Roses Thrillern sein wird.