Rezension

Tödliche Kreuzfahrt

Mord ahoi! - Frida Mey

Mord ahoi!
von Frida Mey

Bewertet mit 5 Sternen

~~Die 63-jährige selbständige Office-Managerin Elfie Ruhland bekommt von der Reederei Claaßen den Auftrag, auf dem Luxus-Kreuzfahrtschiff „Aphrodite“ zu untersuchen, warum die Gewinne dort so eingebrochen sind. Die Aussicht auf einen dreiwöchigen als kostenlosen Urlaubstrip getarnten Arbeitseinsatz lockt Elfie sehr, doch eigentlich sollte sie Mops Amadeus hüten, damit Kommissarin Alex von Lichtenstein mit ihrem Partner Hubert in den Skiurlaub fahren kann. Doch Hubert macht Alex einen Strich durch die Rechnung, was die Beziehung kippen lässt. Auch Paul-Friedrich, Elfies Freund, kann nicht über seinen Schatten springen und von jetzt auf gleich mit auf Kreuzfahrt gehen. So tun sich Elfie und Alex mit Mops Amadeus zusammen und gehen gemeinsam auf große Fahrt in ein neues Abenteuer. Doch kaum sind sie einige Stunden an Bord, als auch schon der leitende Bordcroupier Leo Spielberg verschwindet und nicht wieder auftaucht. Während Alex sich über Spielberg und sein Umfeld informiert, geht Elfie den Unstimmigkeiten der Bordeinnahmen auf den Grund und findet so manche Ungereimtheit, die auch mit dem verschwundenen Croupier in Verbindung stehen. Aber auch einige Reedereiangestellte und Bordgäste sind in ihrem Verhalten und Auftreten sehr merkwürdig und lenken damit die Aufmerksamkeit von Elfie und Alex auf sich. Wer hatte ein Interesse daran, dass Spielberg von der Bildfläche verschwindet?

Frida Mey hat mit dem Kriminalroman „Mord ahoi!“ den dritten Band um Elfie Ruhland und Alexandra von Lichtenstein vorgelegt, wobei man allerdings auch jeden Band unabhängig voneinander lesen kann. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und gespickt mit einem herrlichen Humor, der dem Leser ein konstantes Grinsen ins Gesicht schreibt. Die Idee, ein Kreuzfahrtschiff als Hintergrundkulisse für diesen neuen Fall zu nehmen, ist einfach hervorragend und lädt zu einigen Spekulationen ein, haben doch alle Decks Namen aus der griechischen Mythologie, die immer einen sehr passenden Bezug zu der jeweiligen Handlung haben, die sich dort abspielt. Die Charaktere sind wieder einmal wunderbar vielfältig skizziert. Elfie Ruhland ist eine liebenswerte und herzensgute Person, die sich gern nützlich macht. Doch sollte man sie nicht übermäßig reizen, denn sie führt heimlich Strichlisten für positive und negative Eigenheiten. Überwiegen die negativen, dann kommt bei Elfie schon mal der Gerechtigkeitssinn sehr ausgeprägt zum Vorschein und beeinflusst das Leben des Schuldigen im wahrsten Sinne des Wortes. Alex ist eine starke Persönlichkeit, die beruflich alle Fäden in der Hand behält, allerdings im Privatleben viel zu viele Zugeständnisse macht. Doch das soll sich ja jetzt ändern. Das Zusammenspiel von Elfie und Alex ist zum einen durch ihre gemeinsame Liebe zu Mops Amadeus geprägt, doch beide haben auch ein geheimes Misstrauen der anderen gegenüber. Auch die weiteren Protagonisten sind sehr schön dargestellt und man kann als Leser seine Sympathien wunderbar verteilen und miträtseln, wer alles als Täter in Frage kommt.

Frida Mey hat einmal mehr bewiesen, wie herrlich ein unblutiger Kriminalroman sein kann. Sowohl das Setting als auch die Dialoge sind einfach schön zu lesen, man wird wunderbar unterhalten. Schon nach der letzten Seite fiebert man dem nächsten Abenteuer von Elfie, Amadeus und Alex entgegen. Eine mehr als verdiente absolute Leseempfehlung!