Rezension

Tori & Julian

The Way I Break -

The Way I Break
von Nena Tramountani

Bewertet mit 4 Sternen

•The Way I Break von Nena Tramountani•

Es hat nicht viel gebraucht, um vollkommen von diesem Buch und vor allem Julian verzaubert zu werden. Ich kann zwar nicht sagen, dass es mir zu 100% gefallen hat und mit Tori hatte ich meine Schwierigkeiten, aber dennoch ist es eine Geschichte voller Liebe, Stärke, Mut, Kampfgeist und Über-sich-hinauswachsen!

 

Selbstverständlich habe ich mich sofort in die Gestaltung des Covers verliebt. Es ist frisch, bunt, fröhlich und auffallend. Doch noch viel mehr liebe ich den Schreibstil von Nena Tramountani. Ich weiß nicht, wie, aber jedes Mal zieht sie mich komplett in die Geschichte mit ihren Worten. Sie schreibt unfassbar emotional, tief und berührend, dass man das ein oder andere Mal eine Gänsehaut bekommt.

 

Meine Beziehung zu Tori war leider etwas schwierig. Anfangs war sie mir eigentlich noch ganz sympathisch. Ich habe sie immer als stark und eine Kämpferin empfunden, die endlich ihren Weg geht und über sich hinauswächst. Doch irgendwann war ich einfach nur noch genervt von ihr. Ich verstehe, dass sie etwas Schreckliches durchmachen musste und dies sie gezeichnet hat, aber das hat für mich ihr Verhalten teils nicht verständlich gemacht. Sie hat Julian teils so Unrecht getan, obwohl dieser nichts als aufmerksam, zurückhaltend und sanft in ihrer Gegenwart war, vor allem eine Situation hat mich sehr sprachlos gemacht. Ich will ihr Trauma nicht runterspielen oder ähnliches, aber irgendwie wird Tori für mich immer ein Rätsel bleiben. Dafür mochte ich Julian umso mehr. Dieser Mann hat wenige Seiten gebraucht, um mein Herz zu erobern und mir zu zeigen, was für ein wundervoller Mensch er ist. Julian war immer nur verständnisvoll, zuvorkommend, aufmerksam und sanft, wenn es um Tori ging. Er hat immer auf sie geachtet und ihre Bedürfnisse über seine gestellt, was sicher nicht jeder getan hätte. Zudem war er eine große Stütze in seiner Familie, hat viel in die Hand genommen und sich um die Menschen in seinem Unfeld gekümmert. Ich glaube, für mich hätte er nicht perfekter sein können.

 

Doch auch die Nebencharaktere waren größtenteils einfach nur wundervoll, ganz besonders Darcy und Alexis. Darcy hat so viel frischen Wind, Selbstbewusstsein und Pepp in die Geschichte gebracht, während Alexis mich sehr neugierig auf sich gemacht hat. Man hat jede Sekunde gemerkt, dass etwas Schmerzhaftes in ihm schlummert und er gleichzeitig ein so liebenswerter und starker Mann ist. Aber ich mochte natürlich auch Thea, ihren Mann und das Restaurantpersonal. Vor allem bei Thea und ihrem Mann gab es zwar einige Probleme, aber man musste sie doch irgendwie mögen. Zudem ist mir auch Echo ans Herz gewachsen, auch wenn sie manchmal etwas sonderbar war, aber nicht auf die schlechte Art. Und natürlich war mir auch Luke sympathisch. Weniger mochte ich hingegen Nic und natürlich Leo, der Mann war einfach nur schrecklich.

 

Ich weiß nicht, was ich von der Geschichte erwartet habe, aber ich kann definitiv sagen, dass sie nicht unter meinen Erwartungen liegt. Vielleicht auch nicht drüber, aber definitiv so, dass ich sie nicht vergessen werde, trotz meiner Kritikpunkte. Aber man muss zuerst einmal sagen, dass das Setting in Goldbridge und im Restaurant Prisma sowie die Atmosphäre einfach nur wunderschön waren. Im Prisma mit all dem tollen Personal habe ich mich auf Anhieb wohl gefühlt und die Zeit dort sehr genossen, auch wenn es mal Probleme gab. Nun ja, und die Atmosphäre war größtenteils echt erfrischend, vor allem bei Julian und Darcy in der WG. Doch auch die Koch-Thematik hat mir wirklich sehr gut gefallen. Für mich war das mal etwas Neues und definitiv Interessantes, das für Abwechslung gesorgt hat. Ich war in der Materie eigentlich gar nicht drinne, aber Julian und Tori haben einen da wirklich toll hineingeführt und auch im Prisam hat man immer wieder so schöne Einblicke und Eindrücke bekommen. Außerdem kann ich allgemein sagen, dass ich neben den sehr emotionalen und schmerzhaften Momenten auch so viel Spaß in der Geschichte hatte. Tori und Julian haben immer wieder lustige und erfrischende Momente erlebt, in denen meistens Darcy mit involviert war und ihren zauberhaften Charaktere versprüht hat. Wohlfühlen war da einfach zu 100% garantiert. Meine Probleme hingegen lagen da eher bei Tori und vor allem der Beziehung von Tori und Julian. Natürlich war es zwischen den beiden unfassbar emotional. Die Chemie hat gestimmt und meistens haben die beiden so gut zusammen funktioniert. Es gab viele Momente, die mir direkt ins Herz gegangen sind und mich schmelzen lassen haben, vor allem bei dem unglaublichen Verständnis füreinander zwischen ihnen. Sie haben einander bedingungslos unterstützt. Leider ist der Funke aber nie rübergesprungen. Julian und Tori sind für mich kein Paar, das ich für immer sehe. Vor allem das letzte große Gespräch zwischen ihnen hat mir dies gezeigt. Ich empfinde das Ganze irgendwie eher einseitig. Julian möchte es, Tori hingegen nicht. Deswegen sehe ich für die beiden irgendwie kein Happy End, auch wenn sie das natürlich bekommen haben. Mein Zweifel an ihrer Beziehung hängt vor allem mit der Thematik zusammen. Dieses Buch behandelt unglaublich viele wichtige und schreckliche Thematiken, von denen ich mir wünschen würde, dass es sie nicht gibt. Und diese Thematiken hat Nena Tramountani wirklich unfassbar gut und echt in die Geschichte eingearbeitet. Toris Schmerz war so auch mein Schmerz. Aber es gab dadurch auch viele Szenen und Handlungen, die ich als seltsam empfunden habe, vor allem in Bezug auf Tori. Ich möchte ihr Trauma hier auf gar keinen Fall runterspielen oder ähnliches, aber ich kann nur sagen, dass mir diese Szenen nicht gefallen haben. Ja, Tori hat sich großartig entwickelt und starke Schritte geleistet, aber ich konnte mich mit alldem irgendwie nicht anfreunden. Meiner Meinung nach hat es an manchen Stellen irgendwie an der Umsetzung gemangelt. Nichtsdestotrotz war es ein gutes Buch mit einem verdienten, schönen Ende.

 

Fazit: abschließend gebe ich der Geschichte von Tori und Julian 4 von 5 Sternen. Tori wird mich vielleicht nicht für sich begeistern können, aber das ändert nichts daran, dass dieses Buch wirklich schön war, vor allem wegen Julian.