Rezension

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Überzeugender Nachfolger

Das Licht der Welt
von Daniel Wolf

Bewertet mit 4.5 Sternen

Seit dem ersten Werk sind einige Jahre vergangen. Michel Fleury ist immer noch Bürgermeister von Varennes St Jacques. Nachdem er erfolgreich zwischen dem König und einem aufständigen Adeligen vermittelt hat, erhält er zur Belohnung das Recht, in seiner Stadt eine jährliche Messe abzuhalten. Damit beginnen die Probleme, denn neben dem feindseeligen Kaufmann Lefevre wird auch das mächtige Metz auf den Konkurrenten an der Mosel aufmerksam. Eine Spirale aus Verschwörung und Gewalt beginnt, die Varennes an den Rand der Vernichtung treibt und dessen Entwicklung um Jahre zurückwirft.

 

Zunächst habe ich mich etwas schwer getan mit diesem Buch anzufangen. Die meisten Mittelalterromane sind ja ähnlich aufgebaut und mit "Das Salz der Erde" hat Wolf bereits ein hervorrangendes Werk vorgelegt, weshalb ich Zweifel hatte, ob auch der Nachfolger dieses Format erreicht ohne die Handlung des ersten Werkes einfach zu wiederholen.

Nach den ersten Seiten war diese Sorge jedoch weg gewischt. Obwohl natürlich Parallelen zum ersten Werk erkennbar sind (schwierige Beziehung zwischen Remy und Philipinne, Ehebruch, feindliche Kirchenmänner etc.) war das Buch auf keiner Seite langweilig. Die Charactere sind überzeugend geschrieben, die Handlung durchweg spannend. Mit der Schaffung der Schule bringt Wolf einen Handlungsstrang ein, der bisher in historischen Romanen nur selten behandelt wird. Überraschend kommen die Todesfälle von Renouart und Michel Fleury, doch auch hier schafft Wolf es, die Handlung so entwickeln, dass es keine Minute langweilig wird.

Alles in allem ein großartiges Buch, dass sich hinter "Das Salz der Erde" nicht verstecken muss.