Rezension

Unterhaltsam, aber historisch unglaubhaft

Stalking Jack the Ripper -

Stalking Jack the Ripper
von Kerri Maniscalco

Bewertet mit 3.5 Sternen

Das Buch hat mich nicht ganz überzeugt. Das historische Setting war gut getroffen und der Plot spannend aufgebaut.

Die Ich-Perspektive wirkte sehr modern und die Protagonistin wollte in ihren Gedanken und Aktionen auch nicht Recht in die Zeit passen. Einige Aktionen waren unglaubwürdig. Ihre modernen Ansichten zur Rolle der Frau liefen konträr zu ihrer Gefühlsduselei, ihren Faible für schöne Kleider und ihrem teils trotzigem kindlichen Auftreten.
Besonders ihr wissenschaftliches Interesse wirkte aufgesetzt und wurde von keinerlei profundem Wissen untermauert. Hier fehlte eine intensivere Auseinandersetzung mit der Medizin des 19. Jahrhundert anstatt der Schilderung blutiger Obduktionen und verwesender Körperteile.

Die Handlung, die sich an den Morden von Jack The Ripper orientiert war spannend inszeniert und lud zum Mitraten ein , allerdings ohne sich den historischen Fakten all zu sehr anzunehmen.

Das Ende wirkte auf mich übertrieben und driftet in den Fantasybereich ab, ohne dass es notwendig war. Dies ist sicherlich Geschmacksache. Tatsächlich habe ich mich bis kurz vor dem Ende gefragt, warum das Buch vom Verlag dem Fantasygenre zugeordnet wird . Mir wäre ein realistisches Ende lieber gewesen.

Das die Handlung mit einer Slowburn-Romanze verquickt war, entspricht überhaupt nicht meinem Geschmack. Deswegen belasse ich es bei den Hinweis.

Gefallen haben mir vor allem die Nebencharaktere, die sehr unterschiedlich gezeichnet waren und wesentlich zeitgemäßer und stimmiger auftraten.

Alles in allem ein Roman, der unterhaltsam und spannend ist, wenn man nicht zu viel Wert auf Logik und historischer Korrektheit legt.