Rezension

Verwirrung ohne Ende

Die Lügnerin -

Die Lügnerin
von Friedemann Karig

Bewertet mit 2.5 Sternen

Das Buch "Die Lügnerin" von Friedemann Karig erzählt die Geschichte einer Frau in einer abgeschiedenen Privatklinik, die behauptet, dass alles, was sie erzählt, über kurz oder lang wahr wird. Die Therapeutin, die ihre Lebensbeichte entgegennimmt, wird immer unsicherer, ob die Frau die Wahrheit sagt. Doch auch sie selbst spürt den Einfluss dieser angeblich hochbegabten Lügnerin.

Obwohl die Idee des Buches spannend und vielversprechend klingt, wird diese leider nicht ganz so gut umgesetzt. Die Handlung plätschert vor sich hin und es fehlt an Höhepunkten und überraschenden Wendungen. Die Charaktere bleiben blass und wenig greifbar, wodurch es schwerfällt, eine emotionale Verbindung zu ihnen aufzubauen. Die Geschichte wird aus der Perspektive der Patientin erzählt, doch auch sie kann die Leser*inne nicht vollständig begeistern.

Die Dialoge wirken oft hölzern und unnatürlich, was das Lesevergnügen deutlich mindert. Auch die Beschreibungen der Umgebung und der Personen sind eher oberflächlich gehalten. Dadurch fehlt es dem Buch an Atmosphäre und Tiefe. Die Sprache ist zwar verständlich und flüssig, doch es fehlt an kreativen Elementen und sprachlichem Charme.

Die Idee von Lügen, die zur Wahrheit werden, ist faszinierend und birgt viel Potential für interessante Entwicklungen. Leider bleibt das Buch hinter den Erwartungen zurück und schafft es nicht, dieses Potential vollständig auszuschöpfen. Die Geschichte plätschert vor sich hin und lässt den Leser eher unberührt zurück.

Kurz ausgedrückt sagt das Buch nur aus, dass die Wahrheit von verschiedenen Personen anders wahrgenommen wird.

Alles in allem ist "Die Lügnerin" von Friedemann Karig ein mittelmäßiges Buch, das zwar eine interessante Idee bietet, jedoch in der Umsetzung stark zu wünschen übrig lässt. Es fehlt an Spannung, überraschenden Wendungen und emotionaler Tiefe.