Rezension

Viel mehr als nur ein Kinderbuch

Das Buch der gestohlenen Träume -

Das Buch der gestohlenen Träume
von David Farr

Bewertet mit 5 Sternen

Gemeinsam mit ihren Eltern leben die Geschwister Rachel und Robert in Krasnia. Ihr Vater Felix arbeitet in der Bibliothek von Krasnia, doch seit der böse Präsident Charles Malstain an der Macht ist, werden immer mehr Bücher verboten. Eines Abends bittet Felix seine Kinder ihn zu Bibliothek zu begleiten, um dort das Buch der gestohlenen Träume vor Malstain in Sicherheit zu bringen, doch noch in der Bibliothekt wird Felix verhaftet, während es Rachel und Robert gelingt zu flüchten. Doch ab jetzt müssen sie auf der Hut sein und das Buch davor schützen, in die falschen Hände zu gelangen, denn sein Inhalt ist noch viel mehr, als sie jemals gedacht hätten.
Eigentlich lese ich gar nicht so oft Kinderbücher, aber dieses Cover zog mich magisch an und der Klappentext machte mich neugierig. Schon der Einstieg fiel mir hier sehr leicht, denn Autor David Farr erzählt absolut einnehmend. Dabei klingt das Geschriebene beinahe wie ein Märchen, allerdings ein sehr düsteres Märchen.
Von Beginn an wird hier Spannung aufgebaut, denn schon im Prolog wird man neugierig gemacht, warum das kleine Mädchen dort alleine reist. Danach beginnt der Autor die Geschichte der Geschwister zu erzählen.
Das Worlduilding ist fast schon dystopisch: stellt euch vor, ihr lebt in einem Land, das Bücher verbietet und noch viel schlimmer: Kinder hasst. Kindern ist es nämlich nicht erlaubt, draußen zu spielen und zu toben, lediglich zur Schule dürfen sie noch gehen. All das geschieht in Krasnia.
Als dann die Geschwister das Buch der gestohlenen Träume in Sicherheit bringen müssen, beginnt das Abenteuer. Das allerdings hat es ganz schön in sich und manch ein Ereignis ist doch schon fast grenzwertig, zumindest für die jüngere Zielgruppe. Für mich als Erwachsene war es wiederum sehr spannend und auch die politischen Details nahezu erschreckend und unglaublich. Insgesamt bleibt die Spannung hier auf einem hohen Level, auch wenn der Autor sich zwischendurch Zeit nimmt, etwas mehr über den Inhalt des Buches oder einzelne Charaktere zu erzählen. Langeweile kommt hier auf jeden Fall nicht auf, denn es gibt immer wieder neue Plottwists, die ich nicht kommen gesehen habe.
Erzählt wird die Geschichte aus den Sichten der beiden Geschwister, diese sind nahezu dazu gezwungen, ihren ganzen Mut zusammenzunehmen, um viel Leid zu verhindern. Dabei haben sie selber schlimme Dinge erlebt und müssen sich nun allein durchschlagen. Insgesamt bleiben die Charaktere auf einem überschaubaren Level, so dass auch die jüngere Zielgruppe hier keine Schwierigkeiten haben wird, dem Geschehen zu folgen.
Mein Fazit: mit diesem ersten Band einer neuen Reihe hat es Autor David Farr geschafft, eine spannende Fantasygeschichte zu erzählen. Dabei ist diese Geschichte nicht nur für jüngere Leser geeignet, denn die Spannung und auch die Ereignisse ließen auch mich das Buch nicht aus der Hand legen. Es geht um Freundschaft, Mut und Zusammenhalt, aber auch ernste Themen kommen hier nicht zu kurz. Eine spannende Geschichte, auf deren Fortsetzung ich mich schon freue.