Rezension

Viele Weisheiten sprachlich bildlich vorgestellt.

25 letzte Sommer -

25 letzte Sommer
von Stephan Schäfer

Bewertet mit 4 Sternen

Das Cover ist ein Landschaftsbild in Wasserfarbentechnik, sommerlich leicht in Blau- und Grüntönen großer Bandbreite – vielleicht ein ansprechenden Exemplar aus Karls Pinsel. Zwei sehr gegensätzliche Charaktere in ihrer besonderen Lebensphase, beide wohl im fortgeschrittenen Alter. Während Karl, der Kartoffelbauer, weiß zu genießen und in sich ruht, überdenkt der Ich-Erzähler sein eigenes hektisches Leben mit Terminen und Punkten auf der ToDo-Liste. Diese sich entwickelnde Männer-Freundschaft präsentiert vor allem Lebensweisheiten durch den regen Austausch von Schlüsselerlebnissen, aber auch leckeren Dessert-Rezepten. Sie philosophieren über das Leben und darüber, was wirklich wichtig ist, dass das Sammeln von Glücksmomenten keinesfalls materieller Natur sein muss. Angeregt zum Nachdenken wird man bei der Frage nach Glück und Zufriedenheit im eigenen Leben. Über den Ich-Erzähler könnte sich jeder leicht von der Geschichte angesprochen fühlen oder sich da und dort auch selbst wiedererkennen. Das Buch bringt einige Impulse für die Gestaltung des eigenen Alltags mit, auch wenn der Fokus auf eine männliche und mittelalte Sichtweise auf das Leben eingestellt ist. Die beiden Hauptpersonen sind auf Anhieb sehr sympathisch. Der Sprachstil ist sehr bildhaft, teils poetisch und wohltuend geruhsam. Auch die Naturbeschreibungen gefallen.

Die Essenz des Lebens und die Bestandsaufnahme zweier Erwachsener – ein tiefgründiges Thema.