Rezension

Vorhersehbar, aber prickelnd

Cruel Castaways - Rival -

Cruel Castaways - Rival
von L. J. Shen

Bewertet mit 3.5 Sternen

„Jeder braucht irgendwen. Zumindest steht das in den Selbsthilferatgebern, die ich aus der Bibliothek stibitze.“

Christian Miller ist ein überaus erfolgreicher, aber auch gefürchteter Anwalt in New York. Er hat es fast an die Spitze geschafft, nur die Partnerschaft in seiner Kanzlei muss er sich trotz allem mit einem medienwirksamen Gerichtsprozess verdienen. Wie der Zufall es so will wird der Vater seiner Jugendliebe Arya, der ihm sein Leben zur Hölle gemacht hat, wegen sexueller Belästigung beschuldigt. Ein gefundenes Fressen für den rücksichtslosen Anwalt, und gleichzeitig ein langersehnter Rachefeldzug. 

Arya ist behütet, aber auch etwas einsam aufgewachsen. Ihre wirkliche Bezugsperson ist ihr Vater, ihr Beschützer und ihr Vorbild. Denn auch wenn er es war der ihre erste Liebe zum Teufel schickte, ist er immer noch ihre Familie. 
Christian ist nicht komplett skrupellos. Er versteckt sein Herz, um zu Überleben, denn nur dadurch und durch seine engstem Freunde ist er nun der erfolgreiche Staranwalt.

„Jeder braucht irgendwen. Zumindest steht das in den Selbsthilferatgebern, die ich aus der Bibliothek stibitze.“

Der Schreibstil ist wie gewohnt und bekannt von LJ Shen. Wirklich derbere Wörter in dem Ausmaß der „Sinners of Saint“ Reihe gibt es tatsächlich hier nicht. Die Storyline hat einen roten Faden, ist aber auch sehr vorhersehbar. Wirklich überrascht hat mich die Handlung daher eher nicht. Mit einer einzigen Ausnahme, diese war mir persönlich aber etwas zu sehr aufgetragen und die plötzliche Verhaltensänderung fand ich auch nicht wirklich authentisch. Das liegt aber vielleicht auch daran das mich die Charaktere nicht komplett in den Bann ziehen konnten. Was die Protagonisten allerdings sehr wohl hatten war Chemie. Die knisternde Spannung war spürbar und es war schön immer wieder Abschnitte aus der Vergangenheit zu lesen, um die Beziehung zwischen den beiden besser verstehen zu können. Das Enemies-to-Lovers Gefühl liegt also definitiv in der Luft, wobei hier auch ein bisschen Forbidden-Romance und Second-Chance mitmischt. 

Alles in allem kann ich daher sagen es war kein Buch das mich geprägt hat, oder über längere Zeit in Erinnerung bleiben wird, aber ein schöner Zeitvertreib mit teilweise witzigen Wortgefechten und viel prickelnder Spannung.