Rezension

Vorurteile und Selbstjustiz

Monster (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 11) -

Monster (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 11)
von Nele Neuhaus

Bewertet mit 4 Sternen

Der neueste Fall für Pia Sander und Oliver von Bodenstein erhitzt leider schnell gewisse Gemüter im Volk. An der erdrosselten 16-jährigen Larissa werden u. a. DNA-Spuren eines jungen Asylbewerbers gefunden, dieser umgehend per Fahndung gesucht. Zwar offiziell zunächst als Zeuge, doch wirkt diese Meldung wie ein Brandbeschleuniger für diejenigen, welche ihren Hass auf Asylbewerber nun noch mehr bestätigt sehen. Leider ist der gesuchte Mann unauffindbar und es ist nicht sicher, ob er untergetaucht oder nun selbst Opfer eines Verbrechens wurde. Schließlich wird kurz darauf ein zu Tode misshandelter Mann aufgefunden, welcher vor Jahren für den Tod einer Schwangeren verantwortlich war. Handelt es sich um einen Fall von Selbstjustiz?

Tatsächlich geben sich in diesem Roman Vorurteile und Selbstjustiz die Hand, teilweise ausgelöst durch den Mord an Larissa, teilweise eben dadurch erst ins Visier der Ermittlungen geraten. Die Ermittlungen laufen alles andere als gradlinig und bieten somit ausreichend Möglichkeiten zum Miträtseln. Als störend empfand ich die privaten Problemchen der Pia Sander, die sich primär durch ihren uneinsichtigen Ehemann ergeben, was auch Dauer irgendwann nervte. Zudem legt die Autorin sehr offensichtlich im Roman eine Verbindung zu einer weiteren Ermittlerin, die Pia Sander evtl ablösen könnte, was ich als zu konstruiert empfand, das mögen andere anders sehen.

Ein spannender, verzwickter Fall, nervige Privatprobleme, brisante soziale Themen und ein etwas zu superlatives Ende - mit ihrem Roman zeigt die Autorin die Monster in den Menschen und um sie herum.