Rezension

Wege aus der Einsamkeit

Unsere Seelen bei Nacht - Kent Haruf

Unsere Seelen bei Nacht
von Kent Haruf

Bewertet mit 4 Sternen

Die Geschichte spielt wie alle seine Werke in der fiktiven Kleinstadt Holt in Colorado, USA. Dies ist das letzte Buch des Autors Kent Haruf, der leider 2014 schon verstorben ist, und es ist posthum veröffentlicht worden.

Die 70jährige , verwitwete Addie wagt einen mutigen Schritt. Sie fragt ihren Nachbarn Louis, der ebenfalls Witwer ist, ob er bereit wäre ab und zu bei ihr zu übernachten. Die rüstige Witwe stellt sofort klar, dass es ihr nicht um Sex gehe, sie wolle einfach nachts nicht alleine sein und jemanden an ihrer Seite haben mit dem sie reden könne.

Louis ist zwar zunächst irritiert, lässt sich aber auf das Arrangement ein und so entwickelt sich zwischen den beiden eine Freundschaft, aus der Neue Lebensfreude erwächst. Die beiden erzählen sich Nacht für Nacht ihre Lebensgeschichte, Begebenheiten auch Fehler aus ihren Leben und lernen sich immer kennen und schätzen.

Dass Louis nächtliche Besuche bei Addie  die Gerüchteküche in der Kleinstadt schnell entfachen, und auch Addie’s Sohn Gene meint sich einmischen zu müssen, ist nicht verwunderlich aber ganz schön übergriffig.

Sehr einfühlsam, leise und unaufgeregt erzählt der Autor die Geschichte zweier älterer Menschen, im Kampf gegen die Einsamkeit.

 

Mir hat das Buch gut gefallen und ich empfehle es hier gerne weiter.