Rezension

Wenn das Buch alles hat, um ein Highlight zu werden, aber dann das Drama Einzug erhält

Ever Since I Loved You -

Ever Since I Loved You
von Elle Kennedy

Bewertet mit 3 Sternen

Von Elle Kennedy kenne ich bereits die „Off Campus“ Reihe und da ich in der Stimmung für einen weitere Collegeroman war, schien es die perfekte Zeit für „Ever Since I loved you“ zu sein. Dies ist der erste Teil einer Dilogie über die beiden Hartley-Brüder, die in Avalon Bay leben. Die Zwillingsbrüder sind echte Bad Boys, die jedoch auch für ihr ausgesprochen gutes Aussehen bekannt sind. Seit ihre Mutter sie verlassen hat, arbeiten sie für ihren Onkel und helfen ihm Häuser komplett zu sanieren und wieder aufzubauen. Als Mitglieder der Arbeiterschicht sind sie ganz anders als die Superreichen, die es ebenfalls in Avalon Bay gibt. Zu dieser Gesellschaftsgruppe gehört auch Mackenzie. Ihre Eltern haben bereits ihr ganzes Leben durchgeplant. Sie muss den Collegeabschluss machen und wird danach ihren langjährigen festen Freund heiraten, nur um dann ihre Mutter bei ihrer Wohltätigkeitsorganisation zu unterstützen. Das passt Mackenzie gar nicht, die viel lieber weiter ihr Unternehmen, eine selbst entwickelte App, zum Erfolg führen würde.

Cooper und Mackenzie sind in jedem Fall sehr gegensätzlich und das nicht nur, was den Stand ihres Bankkontos angeht. Wo Mackenzie sehr darauf achtet, was andere von ihr denken, macht Cooper eigentlich immer, was er möchte. Sie haben allerdings auch beide eigene Gemeinsamkeiten, wie ihre Spontanität oder ihren Wunsch auf kleine Abenteuer. Ich mochte sehr, dass die Charaktere nicht zu oberflächlich oder stereotypisch sind. Sie sind differenziert dargestellt und mit ihren kleinen Macken wirken sie wirklich authentisch. In meinen Augen waren die beiden und vor allem auch ihr Aufeinandertreffen ein Highlight des Romans. An manchen Stellen waren sie leider auch der einzige Grund, warum ich gerne weitergelesen habe.

Jeder, der schon einmal ein Buch der Autorin gelesen hat, muss nicht erst davon überzeugt werden, dass sie fantastisch schreibt. Allen anderen kann ich nur sagen, dass sie mit viel Humor eine geniale Atmosphäre schafft und hier mit Liebe zum Detail die einzelnen Szenen beschreibt. Da ist es umso enttäuschender, dass der Roman wirklich alles hatte, um ein Jahreshighlight zu werden, aber auf den letzten Metern versagt hat. Die Handlung, der Schreibstil und die Charaktere waren wirklich topp, aber dann nahm im letzten Drittel das Drama einfach überhand. Ich hatte hier noch eine kleine dramatische Wendung erwartet, aber dann kam diese so offensichtlich und gefühlt folgte eine dramatische Aktion der nächsten. Das war mir eindeutig zu viel. Da passt dann wieder der Grundsatz, dass manchmal wenigere mehr ist.

Der Roman ist in sich abgeschlossen, sodass sich der Leser wenigstens nicht noch mit einem Cliffhanger herumschlagen muss. Der zweite Teil handelt von Coopers Zwillingsbruder Evan. Von ihm bekommt man auch schon einiges mit. Genauso wie auch schon immer wieder der Name seiner Exfreundin Genevieve genannt wird. Sie wird die weibliche Hauptperson in der Fortsetzung sein. Da dies für mich nach noch mehr Drama schreit, werde ich die Fortsetzung wahrscheinlich nicht mehr lesen. Der erste Teil hat mich am Anfang begeistert und zeitweise auch echt gut unterhalten, sodass es in jedem Fall kein Fehler war ihn zu lesen.