Rezension

Wenn die Welt plötzlich in Dunkelheit versinkt

All That We Never Were (1) -

All That We Never Were (1)
von Alice Kellen

Bewertet mit 4 Sternen

Nach einem schweren Unfall, bei dem Leah ihre Eltern verliert, verliert auch alles um sie herum seinen Sinn: die Malerei mit ihren Farben und die Freude am Leben. Für sie ist alles nur noch trostlos, sinnlos und dunkel. Um nicht am immensen Verlustschmerz zugrunde zu gehen, baut sie Mauern um sich herum auf und lässt niemanden mehr an sich ran, weder ihren Bruder Oliver noch ihre beste Freundin Blair.

Als Oliver geschäftlich nach Sydney muss, bittet er seinen Freund aus Kindertagen Axel, Leah bei sich aufzunehmen und sich während seiner Abwesenheit um sie zu kümmern.

Für Axel, der sie von klein auf kennt, ist Leah jetzt eine Fremde. Er beschließt deshalb, das lebenslustige und künstlerisch begabte Mädchen von früher wieder mit allen Mitteln aus der Dunkelheit in die Welt der Farben zurückzuholen.

Leah war schon immer unglücklich in Axel verliebt. Durch die wieder aufkeimenden Gefühle ihm gegenüber beginnen die Mauern einzustürzen, die sie vor dem Schmerz bewahrt haben und zwingt sie, sich dem Leben zu stellen

Mir hat das Buch gefallen, auch wenn es kein Highlight war und manchmal nur so vor sich hinplätschert. Es ist keine typische Lovestory und es geht um ein trauriges Thema: wie geht man mit so einem Verlust um, wie schafft man es, trotzdem weiterzuleben, obwohl ein Teil von dir gestorben ist?

Die Geschichte zeigt, dass Verlust und Schmerz zum Leben gehören und es nichts nützt, sich mit Mauern zu umgeben, um sich davor zu schützen, denn man kann nicht ewig davor weglaufen, sondern man muss lernen, damit zu leben, weil die Mauern irgendwann doch einstürzen.

Ich fand den Schreibstil angenehm. Die Kapitel werden abwechselnd aus Sicht von Leah und Axel geschrieben. Manche sind nur eine Seite lang, aber das hat mich nicht gestört. Störend war es eher, wenn man plötzlich von der Gegenwart in die Vergangenheit katapultiert wurde, ohne dass eine Jahreszahl als Hinweis für den Rückblick vermerkt war.

Es gibt für mich nichts Schlimmeres als eine Geschichte, die eine Fortsetzung hat und man diese jedoch nicht zur Hand hat, damit man weiterlesen und sehen kann, wie es weitergeht. Geht´s euch genauso? Deshalb freue ich mich schon auf den zweiten Teil.