Rezension

Wichtiges Buch zu wenig beachtetem Thema mit einigen Längen

Loveless -

Loveless
von Alice Oseman

Bewertet mit 3.5 Sternen

Georgia ist gerade mit der Schule fertig und beginnt ihr Studium an der Uni. Neben den vielen neuen Eindrücken nagt aber immer öfter eine Frage an ihr, die sie eigentlich schon länger plagt: Wann finde ich endlich jemanden, der zu mir passt?

Alice Osemann konnte mich bereits mit ihrer Heartstopper-Reihe sehr begeistern, daher wollte ich mich sehr gerne auf dieses Buch einlassen, das sich um eine asexuelle Protagonistin dreht, wie sie einem praktisch nie in der Literatur begegnet.

Das Hineinfinden in die Geschichte fiel mir ziemlich leicht: Georgias erstes Jahr an der Uni kann wohl so ziemlich jeder, der selbst einmal Student war, bestens nachvollziehen. Zudem ist man doch sehr nah an der Protagonistin dran und liest sozusagen ihre Gedanken mit. Stellenweise war das dann etwas gewöhnungsbedürftig, wenn sie Ereignisse mittendrin kurzzeitig rückblickend betrachtet.

Gefallen hat mir die Art und Weise, wie man sozusagen „live“ bei Georgias Selbstfindung dabei ist – das hat sich sehr authentisch und ehrlich angefühlt. Gleichzeitig hätte ich mir in den ersten zwei Dritteln aber gewünscht, wenn die Geschichte etwas mehr auf das Wesentliche reduziert worden wäre. Für meinen Geschmack hat es sich in diesem Teil doch etwas gezogen.

Dranbleiben lohnt sich allerdings, denn im letzten Drittel konnte mich das Buch noch einmal richtig begeistern – mit tollen Erkenntnissen und einem richtig guten, runden Schluss.

Insgesamt gebe ich dem Buch 3,5 von 5 Sternen. Die Autorin hat hier ein Thema, das einem sonst nirgendwo begegnet, aufgegriffen und sehr gut entwickelt. Die Rahmengeschichte war mir allerdings zunächst etwas zu weitläufig, auch wenn sie zum Ende noch mal an Fahrt aufnimmt.