Rezension

Wohlfühlbuch

Die verlorene Tochter -

Die verlorene Tochter
von Soraya Lane

Bewertet mit 4 Sternen

Lily ist in die Fußstapfen ihres verstorbenen Vaters getreten und hat sich zur Winzerin ausbilden lassen. Nach einem langen Aufenthalt in Neuseeland, findet sie einen neuen Job auf einem Weingut in Italien. Bevor sie allerdings nach Italien reist, erhält sie aus einem Nachlass ein merkwürdiges Päckchen aus dem Nachlass eines Waisenhauses, in der ihre Großmutter geboren wurde. Im Päckchen liegt ein Stück aus dem Programmheft der Mailänder Scala aus dem Jahr 1946 und ein Rezept. Sollte das ein Hinweis zur Herkunft ihrer Großmutter sein? In Italien begibt sich Lily auf die Suche.
Das Cover sieht nach der perfekten Sommerlektüre aus und da ich Romane auf zwei Zeitebenen mit einem Geheimnis in der Vergangenheit sehr mag, musste ich das Buch lesen.
Der Schreibstil ist wunderbar leicht und flüssig zu lesen und die Seiten flogen nur so dahin. Man sieht beim Lesen förmlich die italienische Landschaft vor sich und bekommt gleich ein bisschen Fernweh.
Insgesamt war vieles zwar vorhersehbar, aber trotzdem ist es eine tolle Geschichte zum Abschalten und genießen.
Die Handlung besteht aus zwei Zeitebenen, einmal die Geschichte von Estée beginnend im Jahr 1938 und in der zweiten Zeitebene begleiten wir Lily, eine junge Winzerin.
Beide Handlungen wirken glaubwürdig und ich habe beide Geschichten sehr gerne verfolgt. In erster Linie geht es aber in beiden Zeitebenen um die Frauen und um die Suche nach sich selbst und um ihre große Liebe.
Estée tanzt für Ihr Leben gern und ist sehr talentiert. Allerdings wacht ihre strenge Mutter mit Argusaugen über sie und gönnt ihr weder Pausen noch Freiheiten. Als sie Felix kennenlernt, ist sie gerade mal 12 Jahre alt, doch schon da fühlen sie sich zueinander hingezogen. Ich mochte Estée sehr gerne und konnte ihre Handlungen, gerade auch bei Schwierigkeiten, gut nachvollziehen.
Lily hingegen ist voller Tatendrang, doch irgendwann beginnt sie sich zu fragen, ob sie das alles für sich oder für ihren verstorbenen Vater tut. Auf ihrer Suche nach dem, was sie wirklich will, trifft sie auf Menschen, mit denen sie nie gerechnet hätte.
Alle Charaktere, aber besonders die beiden Protagonistinnen sind lebendig beschrieben und wirkten authentisch.
Mein Fazit: ein schöner Roman, perfekt für gemütliche Lesestunden. Man begleitet die Charaktere und bekommt regelrecht Lust, nach Italien zu reisen.