Rezension

Worte haben Konsequenzen

Tote Mädchen lügen nicht - Filmausgabe - Jay Asher

Tote Mädchen lügen nicht - Filmausgabe
von Jay Asher

Bewertet mit 4 Sternen

"Ich betrachte diese Kassetten als eine Art poetische Therapie" - Hannah

Inhalt:
Als Clay Jensen aus der Schule nach Hause kommt, findet er ein Päckchen mit Kassetten vor. Er legt die erste in einen alten Kassettenrecorder, drückt auf "Play" - und hört die Stimme von Hannah Baker. Hannah, seine ehemalige Mitschülerin. Hannah, für die er heimlich schwärmte. Hannah, die tot ist. Mit ihrer Stimme im Ohr wandert Clay durch die Nacht, und was er hört, lässt ihm den Atem stocken. Dreizehn Gründe haben zu ihrem Tod geführt, dreizehn Personen hatten Anteil daran. Clay ist einer davon...

Meine Meinung:
"Tote Mädchen lügen nicht" von Jay Asher handelt von dem siebzehnjährigen Clay Jensen, der nach einem Schultag ein Päckchen mit Kassetten vor seiner Haustür findet. Auf den Kassetten ist Hannah Baker zu hören, die von ihren persönlichen dreizehn Gründen spricht, die sie zum Selbstmord geführt haben. Jetzt neu gedruckt als "Buch zur Serie" bekommt der Weltbestseller neue Aufmerksamkeit.
Das Cover spiegelt das Thema der Geschichte sehr gut wieder. In der Mitte ist Clay abgebildet, der sich, wie es scheint, Hannahs Kassetten anhört. Hinter ihm ist Hannah verschwommen erkennbar, was sehr gut zeigt, dass es zwar um sie geht, sie aber tot ist.

Der Schreibstil ist leicht zu lesen, aber trotzdem ist hier Vorsicht zu genießen, denn zum einen hört man natürlich (in kursiv gedruckt) Hannahs Kassetten und zum anderen Clays Kommentare bzw. Gedanken dazu, die teilweise ein komplett anderes Thema aufgreifen können (normal gedruckt). Auch Dialoge kommen vor. Allerdings verwirren diese einen nicht, weil es meistens so ist, dass Hannahs Part kurz wegfällt. Daher ist der Schreibstil schnell verwirrend, wenn man mal nicht aufpasst.
Die Kapitel sollte man nicht nach Länge beurteilen, weil sie nach Kassetten bzw. Kassettenseiten aufgeteilt sind. Für die, die es trotzdem genau wissen möchten: Es sind sechszehn Kapitel. Jedes Kapitel enthält eine Person bzw. ein Grund für Hannahs Selbstmord. Das finde ich sehr gut gemacht und verwirrt auch nicht.
Clay wird nicht nur als unauffällig und Schmutzlos bezeichnet, er ist es auch. Zwar tut er in dieser Geschichte Dinge, die man eigentlich nicht machen sollte, aber es geht auch um eine spezielle Situation, was alles entschuldigen sollte.
Hannah kann man nur sehr schwer beschreiben. Es ist als hätte sie eine starke Persönlichkeit mit Humor, aber das bricht dann durch die dreizehn Gründe (warum auch sonst) ein. Bei ihr hatte ich oft das Gefühl als wisse sie selbst nicht warum sie überhaupt macht was sie eben macht. Dennoch ist was sie auf ihren Kassetten erzählt sehr poetisch und bringt einem richtige Gänsehaut. Es lässt einen nachdenken und das sollte jede Geschichte erreichen.
Die Geschichte an sich ist großartig und hat einen hohen Spannungswert. Allerdings macht es mir schwer zu begreifen warum Hannah so gehandelt hat. Es ist so, dass die Geschichte einen guten Lauf hat, mit tollen Charakteren. Nichts wo es zu viel oder zu wenig gibt, aber die dreizehn Gründe für sich sind für manche entweder sehr gut zu verstehen oder gar nicht und ich gehöre zu denen, die Hannah nicht verstehen. Das Buch besteht nur aus Enthüllungen von denen man erwartet, dass sie einen umhauen, aber mich haben sie leider nicht so vom Hocker gerissen wie anscheinend bei vielen anderen. Jeder Mensch ist aber anders und weil die Geschichte ein wichtiges Thema (Mobbing #wortehabenkonsequenzen ) ergreift, sollte man es sich durchlesen. Auch wenn man Hannah nicht gut verstehen kann, versteht man trotzdem welche Konsequenzen auch die kleinsten Fehler auf andere eine Auswirkung haben können.

4/5 für "Tote Mädchen lügen nicht" von Jay Asher
buechervertraeumt.blogspot.com