Rezension

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Wow, einfach Wow

Solange wir lügen - E. Lockhart

Solange wir lügen
von E. Lockhart

Bewertet mit 5 Sternen

--Achtung SPOILER!!--

Cadence Sinclair fehlen sämtliche Erinnerungen an den Sommer 15. In diesem Sommer war sie wie jedes Jahr gemeinsam mit ihrer Mutter, deren Schwestern und Kindern und ihrem Großvater auf der Privatinsel der Familie Sinclair. Die Sinclairs sind eine äußerst wohlhabende und angesehene Familie.
Doch im Sommer 15 verändert sich alles. Es passiert eine Unfall, bei dem Cady sämtliche Erinnerungen an diesen Sommer verliert.
Erst 2 Jahre später kehrt Cady zurück auf die Insel um sich wieder an alles zu erinnern....

Eigentlich schreibe ich das mit den Spoilern normalerweise gar nicht, aber bei diesem Buch bin ich überzeugt, dass es am besten ist, vorher so wenig wie möglich vom Inhalt zu wissen. Denn von diesem Nicht-Wissen lebt dieses Buch einfach, es passieren so viele unvorhersehbare Dinge...

Aber nun zum eigentlichen Teil dieser Rezension....
Mein erster Gedanke nach beenden dieses Buches war, "es ist ziemlich komisch". Ein besseres Wort fällt mir dafür einfach nicht ein. Denn dieses Buch ist einfach anders. Obwohl, ich glaube, "verwirrend" trifft dieses Buch auch ganz gut

E. Lockharts Schreibstil ist, meiner Meinung nach, ziemlich kompliziert. Oder eigentlich auch nicht, denn dieses Buch lebt von Parataxen (kurzen Sätzen....). Aber genau diese vielen kurzen abgehackten Sätze machen das Lesen meiner Meinung nach auch etwas schwer. Aber trotzdem ist die Story einfach unheimlich fesselnd und ich musste an einigen Stellen wirklich schlucken. Denn die Familie Sinclair ist wirklich schrecklich. Ich hoffe, niemals einer solchen Familie begegnen zu müssen...

Die Geschichte an sich wird von Cady, einer der Sinclair Erbinnen, aus der Ich-Perspektive erzählt. Auf Grund der Tatsache, dass Cady im Sommer 17 ja ihre Erinnerungen wiederfindet, wechselt das Buch immer wieder zwischen Gegenwart und Vergangenheit.

Der Inhalt wirft im Laufe des Buches immer wieder viele Fragen auf. Einige von diesen werden beantwortet, andere bleiben offen.
Dieses Buch hängt zumindest mir, wahrscheinlich noch lange in den Gedanken. Zum Beispiel frage ich mich, ob das mit Cadys Handgelenken nur ein metapher für etwas war, oder ob die Autorin das wirklich genau so meint, wie sie es schreibt.

Insgesamt kann ich mich irgendwie nicht ganz entscheiden. Eigentlich war das Buch irgendwie echt schrecklich, andererseits aber auf einfach unheimlich tiefgründig und traurig. Es ist einfach etwas ganz besonderes, was ich so noch nie gesehen habe.
Und besonders das Ende ist natürlich unheimlich krass und lässt mich immer noch nicht ganz los...

Ich empfehle das Buch jedem, denn es ist einfach etwas anderes. Aber ich glaube auch, dass nicht jeder mit diesem Buch etwas anfangen kann, denn irgendwie ist es einfach total "komisch" ;)