Rezension

Wunderschöne Sommeratmosphäre der 90er

Man vergisst nicht, wie man schwimmt -

Man vergisst nicht, wie man schwimmt
von Christian Huber

+Mit dem Roman ,,Man vergisst nicht, wie man schwimmt'' hat Christian Huber es echt geschafft, uns in die Atmosphäre der 90er zu schicken. 

Das Buch handelt von dem 15-Jährigen Pascal, der von allen nur ,,Krüger'' genannt wird. Den Grund erfährt man im Laufe des Buches, genauso, wieso er seinen Brustkorb unter allen Umständen verstecken muss, wieso er den Sommer hasst und sich nicht verlieben darf. 

Viktor, sein besteer Freund, und er, verbringen den ,,letzten Tag des Sommers'', den 31.08.1999 zusammen. Ihr Alltag dreht sich nur ums entspannen, kiffen und rausgehen - dabei wollen sie unter allen Umständen dazu gehören und schmuggeln sich heimlich auf die Party der zwei beliebtesten Mädchen der Stadt. 

Zuvor begegnen sie Jacky, die in der Müller-Filiale um die Ecke ein Nokia-Handy klaut, aber nicht geschnappt wird. Sie machen sich auf die Suche nach ihr und wissen nur, dass sie zum Zirkus, der morgen abreist, gehört. Außerdem hat sie den Rucksack von Krüger, in dem sein wertvolles Notizbuch aufbewahrt ist, mitgeklaut., dass Krüger unbedingt zurückmöchte. 

In dem Notizbuch verwahrt Krüger seine Geschichten, denn durch das Buch hindurch erwarten uns auch kleine, von Krüger geschriebene Kurzgeschichten. Generell scheint Krüger ein sehr einfühlsamer, aber sehr unsicherer Junge zu sein. 

Schon zu Beginn des Buches eröffnen sich viele Fragen und es bleibt durchgehend spannend. Das Buch hat definitiv Sommer-Vibes, ich hatte das Gefühl, ich sitze ebenfalls in der brühenden Hitze. Außerdem hab ich die Pommes meines Schwimmbades vermisst :( Außerdem gibt es eine Playlist am Ende des Buches und es werden auch fortlaufend Lieder genannt, die man sich gerne mal anhören kann. Ich habe die 90er nicht erlebt, aber ich habe sie mur genau so vorgestellt, es scheint so ein Unbeschwertes Leben gewesen zu sein. :) Ich finde den Schreibstil echt sehr schön, das Buch liest sich sehr gut nebenbei und man kann sich sehr gut in die Charaktere, besonders Krüger, einfühlen. 

Mein einzig kleiner Kritikpunkt ist, das einige Szenen wie z.B. die Party oder das Ende an der Marihuana-Plantage sehr sehr überzogen sind. Ich finde es passt irgendwie zu einem Jugendlichen, alles so extrem, laut und gut zu finden, aber steht so ein bisschen im Widerspruch mit dem Wohnort, einer Kleinstadt im Widerpsruch. Außerdem thematisiert das Buch sehr viel Drogen, klar gehört das auch zum ,,Jugendlich-sein'' dazu in den 90ern, aber ich finde, dass hätte etwas weniger sein können. Dafür war aber die Szenen an der Bucht zum Fluss mit Jacky umso schöner und atemberaubender. Das war auch mein Liebelingsmoment des Buches.

Ich hab auch selber etwas für mein Leben mitgenommen. Das es keinen Grund gibt, sich für seinen Körper oder seine Narben zu schämen. Außerdem sollten mehr Leute wie Jacky sein. :)