Rezension

Zum Schlapplachen

Ins Gras gebissen - Auerbach & Keller

Ins Gras gebissen
von Auerbach & Keller

Bewertet mit 5 Sternen

== Über die Autorinnen: ==

Frau Auerbach lebt und arbeitet als freie Autorin im Rheingau. Sie schreibt Krimis, Kurzgeschichten und Drehbücher. Sie liebt einsame Inseln aller Längen- und Breitengrade, auf denen und über die sie schreibt. Ihre lebenslange Passion gilt Shakespeare und einem guten Glas Single Malt Whisky. Frau Keller ist seit 2005 freie Schriftstellerin, nachdem sie u.a. als Köchin gearbeitet, Veranstaltungen organisiert, internationale Pressearbeit gemacht und Schauspieler betreut hat – natürlich nacheinander. Nach vielen Jahren im Ruhrgebiet ist sie zu ihren familiären Wurzeln zurückgekehrt und lebt jetzt an der Nordseeküste. (quelle: vorablesen.de)

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== Alle Auerbach & Keller-Krimis: ==

* Unter allen Beeten ist Ruh - Ein Schrebergarten-Krimi
* Dinner for one, Murder for two: Ein neuer Fall für Pippa Bolle
* Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle
* Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle

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== Wie ich dazu kam/ Preis: ==

Ich hatte mich um ein Vorableseexemplar bei vorablesen beworben, leider aber keines erhalten, so habe ich es mir dennoch sofort am Erscheinungstag zugelegt: seit 12. Juli 2013 ist es überall in den Online- und Offline-Buchhandlungen erhältlich und kostet 8,99 Euro [D] bzw. für 9,30 [A].

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== Produktinformation: ==

* Taschenbuch: 464 Seiten
* Verlag: List Taschenbuch (12. Juli 2013)
* Sprache: Deutsch
* ISBN-10: 3548610900
* ISBN-13: 978-3548610900
* Größe : 19 x 12 x 3,6 cm

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== Der Verlag: ==

Ullstein Buchverlage GmbH
Friedrichstraße 126
10117 Berlin

Tel.:  030-23456-300
Fax:  030-23456-303

Email: Info@Ullstein-Buchverlage.de
Internet: www.list-taschebuch.de

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== Buchbeschreibung: ==

'''Wenn die Sonne tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten ...'''

Ein großzügiger Scheck lockt Pippa zu einem Auftrag als professionelle Haushüterin in die beschauliche Altmark. Christabel Gerstenknecht, die fast hundertjährige Besitzerin einer Gartenzwergmanufaktur, will nicht allein sein und hat Pippa für zwei Wochen als Gesellschafterin engagiert. Der Traum vom leicht verdienten Geld ist schnell ausgeträumt: Das tägliche Arbeitspensum der rüstigen alten Dame, ein mysteriöser Spökenkieker, seltsame Todesfälle, ein Kommissar, der Pippas Hilfe benötigt, sowie Störche und Gartenzwerge auf Wanderschaft halten die Haushüterin rund um die Uhr auf Trab.

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==  Meine Leseeindrücke: ==

Das Buch ist in der 3. Person geschrieben und in dieser eben Pippa Bolle die Hauptrolle spielt. Pippa, die ja bereits die anderen Fälle der anderen drei Bücher hervorragend gelöst hat muss auch hier einen Fall lösen. Die Fälle sind aber alle unabhängig voneinander verfasst, so dass sich zwar die Hauptperson Pippa Bolle wiederholt, mal ihr Bruder auftaucht oder ihre Oma erwähnt wird, aber ansonsten spielen immer andere Personen eine Rolle. Pippa muss in ihren Fällen immer irgendwelche Häuser von Freunden oder Verwandten hüten (oder in diesem Fall die 99-jährige Hauseignerin gleich mit) , was ihr immer sehr gelegen kommt, weil sie dann gut ihre Arbeiten als Übersetzerin durchführen kann. Komischerweise passieren dann immer irgendwelche Morde, bei denen Pippa unfreiwillig zur Ermittlerin wird...

In diesem Band hütet oder vielmehr gesellschaftet sie die 99-jährige Dame Christabel, deren  Wohnsitz sich im Storchendreieck befindet, in der beschaulichen Altmark. Storchendreieck? Naja, weil es die Orte Storchwinkel, Storchentramm und Storchhenningen umfasst. Christabel ist die unumstrittene Herrscherin über das Storchendreieck und Firmeneignerin von "Lüttmanns Lütte Lüd" ... eine Gartenzwerg-Fabrik. Und weil der Krimi kein Krimi wäre, wenn da nicht allerhand Morde passieren würde, findet man hier eine Leiche und dort ein ... Zu Land, zu Wasser, zu Feuer und zu Luft... Nur was haben all die Morde gemeinsam? EIn Serienmörder(in) ??
Wie immer wird Pippa, deren Zeichen es ist ehrlich und immer geradeaus zu sein, mitten in diese Fälle verwickelt und weil sie eben so verdammt neugierig ist, trägt sie auch dieses Mal dazu bei, dass der Täter entlarvt wird.

Was mich besonders fasziniert hat bei Lesen dieses Buches war, dass jedes Detail so beschrieben wird, dass man sich die Person, die Umgebung, die unverschlossenen Häuser, die Gartenzwerge o.ä. genau vorstellen kann. Pippa, mit ein paar Pfund mehr auf den Hüften in bunter Kleidung und roten Haaren, Gabriele Pallkötter mit Beton-Frisur - hyterisch und keifend, Christabel disdingiert, greisenhaft mit ihren Handschuhen ..... Nach dem Lesen hatte ich fast den Eindruck, als ob ich die Verfilmung zu dem Buch gesehen hätte, weil alles so lebhaft beschrieben wurde, als wären alle darin vorkommenden Personen leibhaftig.

Das Buch ist sehr spannend verfasst und man kommt sofort in die Geschichte rein. Natürlich rätselt man mit, wer war der, der den Drohbrief an die Tür hing oder warum verreisen Christabels Sohn und ihre Haushälterin ausgerechnet gleichzeitig...

Aber alls klärt sich dann schließlich auf den letzten paar Seiten dann noch auf, keine Frage bleibt mehr offen und ich war richtig traurig, als das Buch dann zu Ende gelesenwar. Die letzten etwa 200 Seiten habe ich dann nämlich in einem Rutsch durch gelesen.

Was ich aus so toll finde: Vorne im Buch werden alle Hauptpersonen aus diesem Krimi vorab vorgestellt: Namentlich und welle Rolle sie spielen. Kommt der Leser beim lesen mal nicht mit, wer das gerade ist, so kann er vorne nochmals nachsehen und weiss: Das ist ja der Reporter oder der Kriminalbeamte usw.

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== Leseprobe: ==

"Oben an der Kellertür drängten sich Neugierige und versperrten ihnen den Weg. Hartung warf Seeger einen ratlosen Blick zu, aber dieser zuckte nur mit den Schultern. Er wandte sich von der Leiche ab und ging mitten durch die Brühe auf eine alte Dame zu, die so elegant auf einem Stapel Bierkisten neben der Treppe thronte, als säße sie auf einem Sessel in der Lobby eines Fünf-Sterne-Hotels. Sie trug
Jeans und einen Kaschmirpullover, der farblich auf ihre Handschuhe und den Seidenschal abgestimmt war. Eine stabile Gehhilfe mit vier Gummifüßen lag über ihren Knien. Wie eine Sphinx ruhte neben ihr ein mächtiger Malamut, den der Kommissar eher vor einem Schlitten in Alaska als in einer Dorfschänke mitten in der Altmark erwartet hätte. Herrin und Hund sahen den Kommissar gelassen an, beide
aus eisblauen Augen von exakt derselben Farbe. Als könnte sie Seegers Gedanken lesen, sagte die alte Dame plötzlich: »Niemand hat ihn angerührt.« Ihr Blick
wanderte zum tropfenden Hahn im Spundloch des Fasses. »Wir haben nicht einmal den Hahn zugedreht. Wäre ohnehin zu spät gewesen. Bornwasser war schon tot.«"

 

by esposa1969