Rezension

Zwei Rentner und ein Todesfall

Lizzis letzter Tango - Anja Marschall

Lizzis letzter Tango
von Anja Marschall

Bewertet mit 5 Sternen

Buchbeschreibung:

Zwei Rentner und ein Todesfall Wenn schon Seniorenheim, dann bitte was Schickes: Nach dem Tod ihres anstrengenden Ehemanns will Elisabeth Böttcher, genannt Lizzi, ihren Lebensabend ruhig und in nobler Umgebung in Blankenese verbringen. Ihr Plan zerschlägt sich, als ihr erst ein Kleinganove das dafür nötige Kapital stiehlt und dann auch noch der Rentner von nebenan erschossen wird. An der Seite der Pflegerin Mareike und des kauzigen Kommissars Pfeiffer macht sich Lizzi auf die Suche nach ihrem Geld und dem Mörder – und gerät schneller in Gefahr, als ihr lieb ist.

Leseeindrücke:

Mit "Lizzis letzter Tango" von Anja Marschall bekommen wir einen Kriminalroman geliefert, der sich leicht und flüssig lesen lässt, liebenswerte Charaktere beinhaltet und einen Fall, der spannend, aber nicht blutrünstig konstruiert ist.

Wir lernen die rüstige Seniorin Lizzi kennen, die ganz gut mit der ergaunerten Beute ihres verblichenen Willi über die Runden kommt und sich in einer noblen Seniorenresidenz einquartiert hat, um hier ihr restliches Dasein zu genießen. Doch dann macht der neue Freund ihrer Tochter Andrea ihr einen Strich durch diese Rechnung, denn Kai oder wie auch immer er heißen mag, entwendet Lizzis hart behütete Beute. Das alleine schon ist für Lizzi Grund genug als Ermittlerin in eigner Sache tätig zu werden. Kräftig unterstützt wird sie hierbei von einer ehemaligen Pflegerin Mareike, sowie dem Polizisten Pfeiffer, der seinerzeit nach dem Bankraub ihres Mannes vergeblich nach der Beute fahndete. Als dann noch ein Mitheiminsasse hinterhältig per Kopfschuss gezielt niedergestreckt wird, nehmen die Ermittlungen erst recht ihren Lauf ...

Die Idee, dass Privat- und Hobby-Ermittler immer mehr die Falllösung in Kriminalromanen übernehmen ist inzwischen bewährt und verbindet eben den eigentlichen Fall als Rahmenhandlung mit der jeweiligen Protagonistin und deren Privatleben als angenehme Nebenhandlung. Wobei hier neben Lizzi und Mareike ja auch Pfeiffer mitmischt, der ja kein Hobby-Ermittler ist, aber Lizzi ist die unumstrittene Nr. 1.

Der Fall liest sich herrlich unterhaltsam und alle mehr oder weniger sympathische Figuren hatte ich lebendig und leibhaftig vor Augen. Ich bin richtig in den Fall eingetaucht und würde gerne noch mehr von solchen lustigen Krimödien lesen.

Die 52 angenehm kurzen und kurzweiligen Kapitel verteilen sich auf 319 Seiten, die sich u.a. auch wegen der augenfreundlich großen Schrift gut lesen ließen. Das Cover ist herrlich gezeichnet und genau die Art von Cover, die mir in Buchhandlungen ins Auge fallen. Sehr gerne vergebe ich 5 Sterne!

© esposa1969