Rezension

Zwiegespalten

Der Horror der frühen Medizin - Lindsey Fitzharris

Der Horror der frühen Medizin
von Lindsey Fitzharris

Bewertet mit 3 Sternen

Zwiegespalten

Joseph Lister, 1. Baron Lister (* 5. April 1827 in Upton, Essex; † 10. Februar 1912 in Walmer, Kent) war ein britischer Mediziner. Er machte sich einen Namen als „Vater der antiseptischen Chirurgie“.

 

Und um genau diesen schon interessanten Mann geht es auch in dem Buch:

 

Leichenraub, Chirurgen in Straßenklamotten und Heroin als verschriebenes Heilmittel – Mitte des 19. Jahrhunderts ist das Praktizieren der Ärzte ein einziger Albtraum, die medizinische Versorgung der Bevölkerung desaströs. Warum fast alle Patienten sterben, wie sich Krankheiten ausbreiten, darüber herrscht nicht die geringste Einigkeit, nur hanebüchene Theorien. Bis der junge Londoner Student Joseph Lister eine Methode entwickelt, die das Sterben vielleicht beenden kann – und mit seinen Entdeckungen alles verändert.

 

Wenn man sich für Medizin interessiert, ist dieses Buch sicherlich so ein wenig etwas wie der „heilige Gral“, wenn ich das mal so überspitzt formulieren darf.

Die Autorin kennt sich in ihrem Gebiet mehr als nur gut aus und das merkt man ihrem Schreibstil auch an. Sehr detailliert, immer auf den Punkt, keine „Schnörkel“ oder füllende Phrasen. Alles sehr „clean“, fand ich.

 

Wenn man sich nicht so sehr für die Medizin und ihre Ursprünge interessiert, ist das Buch natürlich trotzdem noch lesenswert, gar keine Frage – aber es wird dann vielleicht nicht ganz soviel Anklang finden, könnte ich mir vorstellen.

 

Ich bin da zwiegespalten. Einerseits interessiert mich das Thema und ich finde die Aufbereitung und Präsentation auch ganz gut, andererseits hatte das Buch auch „Längen“ und ich habe es nicht – was ich sonst meistens tue, da ich auch sehr schnell lese – in einem Rutsch durchgelesen.

Es liest sich eben dann doch auch ein wenig wie eine Biographie von Lister...