Rezension

Träume

Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null -

Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null
von Theresia Graw

Bewertet mit 5 Sternen

Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges haben junge Menschen allen Grund, wieder Träume zu haben und Pläne zu schmieden, unter ihnen Anne und Rosalie. Doch die britische Besatzungsarmee macht ihnen recht schnell klar, dass sie anderes vorhaben und es kommt zur Umsiedlung vieler Bewohner Bad Oyenhausens. Dieses Wohngebiet wird ab sofort zur Sperrzone erklärt und ist nur für britische Soldaten und deren Familien und Mitarbeiter zu betreten. Rosalie findet recht schnell Arbeit in dieser Zone, doch Anne verliert das Hotel ihrer Eltern und findet sich in einer Holzbrettersiedlung wieder, in der sie bitterste Armut erleben muss.

Von der ersten Seite an hat mich Theresia Graws gewohnter und geliebter Schreibstil abgeholt - sehr detailliert, begleitet von historischen Tatsachen, von denen mir vieles unbekannt gewesen ist. Jede der 3 Hauptfiguren bringt eine eigene Persönlichkeit mit und man wird von ihnen durchs Buch getragen: Anne ist ihrer Zeit voraus, geschäftstüchtig und mutig gegenüber den Besatzern; Rosalie liebt das Leben und übersieht oftmals, dass jede Entscheidung im Leben auch seine Konsequenzen hat; Annes Schwester Iris hält die Familie zusammen und kämpft um deren Überleben und hat trotzdem nicht den Glauben an ihre Träume verloren.

Wie man es von den bisherigen Büchern der Autorin gewohnt ist, bringt sie auch hier wieder ein breites Spektrum an tiefgründig gezeichneten Personen und eine Handlung voller Spannung und ernstem Hintergrund mit. Für alle LeserInnen ihrer Bücher wieder absolut empfehlenswert! Das Cover hat alles, um ins Auge zu fallen.