Rezension

Mich hat vieles aufgeregt, aber auch berührt

Thorne Princess -

Thorne Princess
von L. J. Shen

Bewertet mit 3.5 Sternen

Hallie ist die Tochter eines ehemaligen US-Präsidenten und deswegen schon seit Jahren im Fokus der Presse. Aktuell versucht sie als Influencerin ihr Geld zu verdienen, doch das klappt nur bedingt. Als der Presse ein Foto von ihr gelingt, das einen Skandal auslöst, heuern ihre Eltern einen Personenschützer für sie an. Er soll Hallie wieder in die Spur bringen, egal wie.

Ransom hat keine Lust, den Babysitter für eine verzogene Prinzessin zu spielen. Er hält nichts von Hallie und lässt sie das auch mehr als deutlich spüren. Sie soll einfach nach seinen Regeln spielen, damit er den Auftrag abschließen kann. Doch dann meldet sich seine Vergangenheit und ihm wird klar, dass er vielleicht die größte Bedrohung für Hallies Unversehrtheit sein könnte. Außerdem könnte es sein, dass er sich vielleicht ein kleines bisschen in ihr getäuscht hat … möglicherweise.

 

 

Mir tat Hallie unendlich leid. Sie hat mich so oft zum Weinen gebracht. Sie hat so viel durchgemacht und statt Verständnis und Unterstützung oder wenigstens Zuneigung bekam sie nur Spott und Bosheiten. Ihr Selbstwertgefühl war sowieso schon praktisch nicht existent, doch Ransom trampelt mit Vergnügen noch weiter auf ihr herum. Dabei ist das meiste, was in der Presse steht, überhaupt nicht wahr, aber das interessiert weder ihn noch sonst jemanden.

 

Ransom hat bei mir durch seine Art Hallie zu behandeln schon sehr früh verkackt. Er war einfach nur grausam zu ihr. Er hat sie erniedrigt, beschimpft und behandelt, als wäre sie zu blöd, um bis drei zu zählen. Es dauerte sehr lange, bis er langsam mal anfing von seinem hohen Ross herunterzukommen und seine zahlreichen Vorurteile zu überdenken. Ransom wurde mit der Zeit netter, aber hat Hallie trotzdem immer wieder verletzt und das nahm ich ihm sehr übel.

 

Ich fand Hallies Familie ebenso schrecklich wie Ransom. Auch sie haben Hallie behandelt wie Dreck. Ehrlich, sie wurde so oft mies behandelt, dass mir regelmäßig das Herz für sie gebrochen ist. 

 

Im Buch wird ein Kink angesprochen. In zwei Szenen lebt Ransom diesen CNC-Kink auch aus – allerdings nicht mit Hallie. Gemeinhin wird der Kink gern als „Vergewaltigungsfantasien“ bezeichnet. Dabei geht es um die Einwilligung zu einem Rollenspiel mit hartem Sex.

Auch zwischen Ransom und Hallie wird dieser Kink ausgelebt, allerdings erlebt man diese Szenen nicht mit, sondern bekommt sie nur zusammengefasst in wenigen Worten präsentiert. Das fand ich schade. Mich hätte da interessiert, was Hallie dabei empfand und auch ob es sich für Ransom mit ihr anders angefühlt hat. Diese Szenen hätten einen guten Kontrast zu den ersten Szenen zu dem Thema bilden können.

 

 

Fazit: Mir ist das Buch stellenweise arg an die Nieren gegangen. Mir tat Hallie so schrecklich, schrecklich leid. Sie wurde von so vielen im Buch so oft wie Dreck behandelt, erniedrigt, beschimpft und benutzt, auch von Ransom und das habe ich ihm extrem übelgenommen. Ja, er legt eine Entwicklung hin, aber ganz verzeihen konnte ich ihm nicht. 

 

Es wurde auch spannend, aber gegen Ende ging es mir zu schnell und zu sehr auf Lücke.

 

Von mir bekommt das Buch 3,5 Sterne.