Rezension

nachts an der seine

Nachts an der Seine - Jojo Moyes

Nachts an der Seine
von Jojo Moyes

Bewertet mit 5 Sternen

Nachts an der Seine ist eine Kurgeschichte von Jojo Moyes. Gerade einmal 144 Seiten umfasst sie. Das Büchlein ist im praktischen Taschenformat erschienen und als stabiles Hardcover.  So passt es zwar im Regal nicht zu seinen Verwandten, aber durch die Kürze der Geschichte, macht dieses Format durchaus Sinn. Das Cover entspricht dem Stil der deutschen Ausgaben von Jojo Moyes. Und ich finde es sehr passend, so zeigt es eine Frau alleine in Paris in der Nacht mit einem Glas Wein. 

Nell war noch nie in Paris. Ganz spontan und eher untypisch entschließt sie sich, 2 Fahrkarten nach Paris zu kaufen.Ein romantisches Wochenende mit ihrem Freund Pete soll es werden. Doch Pete versetzt die arme Nell. Diese ist überhaupt nicht begeistert davon, den sie hat doch alles so schön geplant, hat Listen geschrieben und nun sitzt sie alleine in Paris. Ok nicht ganz alleine, doch über die Amerikanerin in ihrem Zimmer ist sie auch nicht froh. So flüchtet sie in ein Strassencafe und trifft auf Fabien.

Nell ist eine schüchterne Frau. Mit ihren 26 Jahren hat sie noch nicht viel von der Welt gesehen und igelt sich lieber ein. Alles durchzuplanen und zu organisieren beruhigt sie, ihre endlosen Listen geben ihr ein Gefühl von Sicherheit. Nell war mir gleich sympathisch und ich konnte mich etwas mit ihr identifizieren. Sie ist sehr unsicher, aber durchlebt eine Entwicklung im Verlauf der Kurzgeschichte. Fabien arbeiten in einem Cafe, schreibt aber auch an seinem Roman. Doch seine eigene Unsicherheit steht ihm im Weg, außerdem trauert er immer noch seiner Exfreundin hinterher. Zu Fabien hatte ich keinen so guten Zugang. Doch wenn man die geringe Seitenzahl bedenkt, hat es völlig ausgereicht.

Die Geschichte ist schön erzählt. Wie gewohnt von Jojo Moyes mit viel Gefühl und auch Humor. Ein paar Seiten mehr hätten natürlich nicht geschadet. Für mich hätte man da auch gerne einen Roman draus machen können. Potenzial dazu hat die Geschichte definitiv. Trotzdem funktioniert die Handlung auch als Kurzgeschichte. Die Entwicklung von Nell kommt glaubhaft rüber und die Handlung wirkt nicht gehetzt.Natürlich würde ich auch gerne wissen, wie es nun weiter geht. Vielleicht folgt ja noch eine Kurzgeschichte, die mir diese Frage beantworten wird.

Fazit:
Eine schöne Geschichte für zwischendurch.
Über Mut und wie schön es sein kann, sich einfach mal zu trauen.
Durch das Format gut für unterwegs, vielleicht für die Zugfahrt nach Paris ;-)