Rezension

Unbedingt lesen...

Mein Leben als Sonntagskind - Judith Visser

Mein Leben als Sonntagskind
von Judith Visser

Jasmijn fühlt sich wohl in ihrem Leben, umgeben von ihrer Familie, ihrer Hündin Senta, guten Büchern und der Musik von Elvis. In ihrem gewohnten Umfeld kann sie sein wie sie ist, ohne Migräneanfälle und komische Blicke, doch anscheinend reicht das allen anderen nicht. Sie braucht keine Freunde und warum in die Schule gehen, dass kann sie sich doch alles selbst beibringen, aber wieso versteht das keiner? Von Geburtstagsfeiern bis zu Besuchen bei ihrer besten Freundin, Jasmijn wird immer wieder mit Schwierigkeiten konfrontiert, die für uns eigentlich ganz normal sind.

Man sollte sich von den 600 Seiten nicht abschrecken lassen, denn die Seiten fliegen beim Lesen nur so dahin. Dieses Buch ist wahnsinnig gut geschrieben und gibt einen guten Einblick in das Thema Autismus. Der erste Tag an einer neuen Schule, den heimlichen Schwarm ansprechen oder die große Frage, was man in der Zukunft machen will; ich denke, diese Ängste hat jeder mal erlebt, aber Jasmijn erlebt sie noch viel intensiver und die Autorin schafft es wirklich gut, ihre Gefühle in Worte zu fassen. Mich bringen nicht viele Geschichten zum Weinen, aber Judith Visser hat es an einer bestimmten Stelle im Buch geschafft und das zeigt, dass Jasmijn mich bei ihrer Reise wirklich mitgenommen hat. Dieses Buch ist etwas Besonderes und sollte noch von ganz vielen Menschen gelesen werden.