Mein Lesehighlight des Jahres
Bewertet mit 5 Sternen
Obwohl mich der Umfang des Buches ( gut 650 Seiten) erst einmal abgeschreckt hat, war zum Glück die Neugier größer. Das Stichwort Medizinhistorie hat für mich den Ausschlag gegeben, dieses Buch zu lesen.
Es geht um die junge Helene, die wohl behütet in einem angesehenen Adelshaus aufwächst und den Medizinstudenten Alfred. Alfred hat durch leidvolle Erfahrungen in seiner Kindheit eine tiefe Abneigung gegen den Adel. Die beiden begegnen und verlieben sich. Erwartungsgemäß währt das Glück nicht lange. Alfred und Helene müssen schwere Wege gehen und mehrmals über ihre eigenen Grenzen hinauswachsen.
Renè Anour hat es geschafft, eine sehr berührende Geschichte vor der Kulisse des ausgehenden 18. Jahrhunderts zu erzählen. Zahlreiche historische Persönlichkeiten tauchen auf oder werden erwähnt ( Kaiser Josef II, Marie Antoinette, Mozart, Leopold Auenbrugger, ..) und politische Ereignisse wie z.B. der Türkenkrieg 1788 geben den Rahmen für die Handlung vor. Ich konnte durch die detaillierte, aber nicht zu ausufernde Beschreibung tief in die Geschichte eintauchen und ein Gefühl für die damalige Zeitqualität bekommen.
Was mir auch gut gefallen hat, das Märchen Jorinde und Joringel hat eine wichtige Bedeutung in diesem Buch. Solche symbolhaften Elemente mag ich sehr gerne.
Ich bin begeistert und gebe diesem Buch ★ ★ ★ ★ ★ mit Zusatz ★