Rezension

Zweiter überzeugender Auftritt von Ibsen Bach, dem charismatischen Profiler mit Gehirntumor und geheimnisvoller Vergangenheit

Die Dornen des Bösen - Astrid Korten

Die Dornen des Bösen
von Astrid Korten

Bewertet mit 5 Sternen

In diesem packenden Thriller von Astrid Korten hat der charismatische Profiler Ibsen Bach seinen zweiten absolut überzeugenden Auftritt, der neben reichlich Spannung und Dramatik auch weitere wichtige Puzzlestücke zu seiner geheimnisvollen Vergangenheit beisteuert.

Man kann dieses Buch grundsätzlich auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band lesen und nachvollziehen. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Da sich die Geheimnisse aus der Vergangenheit von Ibsen Bach wie ein roter Faden durch die Bücher ziehen, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, um die Entwicklung der Protagonisten in Gänze genießen zu können. Zumal Band 1 ebenfalls beste Thriller-Unterhaltung bietet und absolut zu empfehlen ist. 

Nach den schockierenden Enthüllungen aus der Akte Rosenrot hat sich Ibsen Bach als freiberuflicher Profiler in Moskau niedergelassen und ringt mit sich, ob er die gefährliche Operation zur Entfernung seines Gehirntumors wagen soll. Zudem ist er immer noch auf der Suche nach seiner Frau Lara, an deren Tod er einfach nicht glauben will. Als General Sorokin ihm ein Video zeigt, auf dem scheinbar die Ermordung seiner Tochter Leonela zu sehen ist, und ihn bittet, ihren Mörder zu finden, stürzt sich Ibsen in die Ermittlungen, mit denen er aber mitten in ein Wespennest sticht.

Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und spielt dabei geschickt mit den unterschiedlichen Zeitebenen, auf denen das atmosphärisch dichte Geschehen abläuft. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die für so manche Überraschung gut sind. Immer wieder werden wir Leser geschickt auf falsche Fährten gelockt und man muss schon sehr aufmerksam lesen, um hier nicht den Überblick zu verlieren bzw. nicht die kleinen, versteckten Hinweise zu überlesen. Das furiose Finale bietet dann am Ende eine schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offen lässt und sogar schon einen kleinen Ausblick auf den nächsten Band der Reihe liefert.

Ein grandioser und schonungsloser Thriller, der mich auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte, die Messlatte für den nächsten Band aber noch einmal ein gehöriges Stück höher legt.