Rezension

Hat mir nur mäßig gefallen

Verschollen in Palma - Mons Kallentoft

Verschollen in Palma
von Mons Kallentoft

Bewertet mit 2 Sternen

Die 16-jährige Emme fährt mit ihren Freundinnen nach Palme de Mallorca und verschwindet dort spurlos. Ihr Vater, der ehemalige Polizist Tim macht sich auf die Suche, die nunmehr schon drei Jahre andauert. Sein Leben auf Mallorca bestreitet er als Privatermittler.

 

Als er Beweise für die Untreue einer Millionärsgattin finden soll, stößt er plötzlich neben einem veritablen Immobilienskandal auf eine Spur seiner Tochter ...

 

Meine Meinung:

 

Dieser Krimi spielt mit dem Albtraum aller Eltern: Ihr Kind verschwindet spurlos. Vorwürfe und Schuldzuweisungen an sich selbst und den Partner sowie rastloses Suchen nach Kind und Wahrheit. In diesem düsteren Umfeld ist dieser Krimi angesiedelt.

 

Tim Blanck ist ein Zerrissener und das spiegelt sich im Schreibstil wieder. Einmal ein Rückblick in die frühe Kindheit Emmes, dann wieder eine Situation in der Gegenwart.

Der Schreibstil hat mir nur bedingt gefallen. Das mehrfache Verwenden der englisch bzw. spanischen Sprache bringt die Handlung auch nicht weiter.

 

Als Person werde ich nicht schlau aus ihm. Einerseits gibt er bei der Suche nach Emme nicht auf, andererseits treibt er Raubbau mit seinem Körper. Er lebt von Alkohol und Tabletten. Die seltsame Beziehung zu einer alternden Prostituierten mit der er immer wieder schnellen Sex hat, ist auch gewöhnungsbedürftig. Natürlich hat ihn das Verschwinden seiner Tochter komplett aus der Bahn geworfen.

 

Ein gar blasse Figur ist Emmes Mutter Rebecka, die sich in ihren Beruf als Ärztin vergräbt. Die Szene, als sie zu Emme in den Kindergarten kommt, um ihr ein Medikament zu verabreichen, bringt die Handlung nicht wirklich weiter und ist nicht nötig. Sie wirft nur ein interessantes Licht auf die Vorschriften in Schweden.

 

Was mich aber wirklich stört ist, die Beschreibung der mallorquinischen Polizei. Das ist eine Unterstellung, ja beinahe eine Verleumdung, dass alle Polizisten korrupt sind. Vermutlich wird es immer wieder schwarze Schafe geben, aber solche Zustände?

 

Obwohl das Buch auf der sonnigen Insel Mallorca spielt, ist der düstere, depressive Schreibstil des schwedischen Autors ständig präsent. Es ist schon ok, die andere Seite der Ferieninsel zu zeigen, denn der überbordende Tourismus hat viele Schattenseiten.

 

 

 

Fazit:

 

Dieser Krimi, der Auftakt einer Reihe ist, hat mich nicht überzeugt. Ich kann dem Buch daher nur 2 Sterne geben.