Rezension

Orang Alijeh/Krakatau

Der Choral der Hölle -

Der Choral der Hölle
von André Milewski

Bewertet mit 5 Sternen

Im Jahr 1883 will Leonhard Mahler im weit entfernten Java sein Glück finden – wie viele andere Europäer sucht er den schnellen Reichtum. Leonhards Onkel lebt bereits in der niederländischen Kolonie, doch er ist nicht der ehrbare Geschäftsmann, für den sein Neffe ihn hält … Dagegen versucht Femke, die Tochter eines niederländischen Kolonialbeamten, fortzukommen von diesem Ort und löst dabei einen Skandal in der Gesellschaft von Javas Hauptstadt Batavia aus. Und dann ist da noch Bimo, ein junger javanischer Taschendieb, der davon träumt, irgendwie nach Europa zu gelangen. Doch all ihre Pläne, Wünsche und Hoffnungen rücken plötzlich in den Hintergrund, als eine Katastrophe über sie und ihre Welt hereinbricht. Jetzt geht es nun nur noch um eines: überleben! Eine packende Geschichte, vor dem Hintergrund der größten Naturkatastrophe des letzten Jahrtausends. Ein Roman über ein Ereignis, das die Welt veränderte.

Nach dem Tod seines Vaters will Leonhard Mahler von Hamburg aus 1883 zu seinem Onkel Ludger nach Java fahren, um dort sein Glück zu finden. Femke, die Tochter des Richters, rebelliert gegen ihren Vater und will Java verlassen, um in Europa sesshaft zu werden. Und auch der Taschendieb Bimo träumt davon Europa zu sehen. Doch Wünsche können sich ändern, wenn das Leben plötzlich auf dem Spiel steht.

Das Cover ist zwar einfach gemacht; ist aber nichtsdestotrotz detailreich und absolut passend zum Genre und dem Buch. Und gerade das macht es zu einem echten Hingucker. Natürlich ist der Vulkan an der Hauptstelle, an den oberen Ecken findet man aber die Leuchttürme, die warnen (durch Noten gezeigt).

Der Schreibstil des Autors ist, wie bei allen seinen bisherigen Büchern, ausgezeichnet; Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt.

Zudem ist das Buch auch wieder hervorragend recherchiert. Der Autor, der bisher durch die Falkenburg-Reihe, aber auch durch Thriller, aufzeigen konnte, zeigt hier nochmal eine ganz andere Seite seines Könnens. Zwar spielt auch die Falkenburg-Reihe im historischen Rahmen, aber ist trotzdem eher ein Abenteuerroman, als dieses Buch, das persönliche Schicksale in den Kontext einer Katastrophe bringen - ähnlich wie James Cameron im Film "Titanic".

Und im Übrigen bekommt auch ein Falkenburg einen kurzen, aber wichtigen Auftritt.

Wie gewohnt ist am Ende auch wieder erklärt, was Fakt ist/war. Dazu gibt es einige Abbildungen von Bildern bzw. Karten des Krakatau.

Fakt und Fiktion wurden sehr gut ineinander verwoben.

Fazit: Historischer Roman, der voll zu überzeugen weiß. Klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen