Rezension

Ab der Hälfte des Buches wird es spannend

Shadow Tales - Das Licht der fünf Monde - Isabell May

Shadow Tales - Das Licht der fünf Monde
von Isabell May

Bewertet mit 4 Sternen

Für das Findelkind Lelani ändert sich an ihrem 18. Geburtstag ihr komplettes Leben. Das Medaillon, welches sie, als einziges Stück von ihrer Mutter, immer um ihren Hals trägt, erwacht zum Leben. Und damit erwacht auch die Magie des Mondes in dem Geburtstagskind zum Leben. Ihr ist klar, dass das Medaillon sie zu ihrer Mutter leiten wird. Auf diese gefährliche Reise begleitet sie ihr bester Freund, Haze, den sie schon ihr Leben lang kennt. Doch auch der geheimnisvolle Kyran, der erst vor kurzem ins Dorf gekommen und ihr sofort das Leben gerettet hat, begleitet die beiden…

Obwohl ständig etwas passiert, hatte ich während der ersten Hälfte des Buches den Eindruck, dass die Handlung vor sich hinplätschert. Das lag meiner Ansicht nach daran, dass die Autorin, Isabell May, jede Action-Szene extrem in die Länge zieht. Quasi, wie eine Zeitlupe. Dadurch fehlte es dem Buch „Shadow Tales – Das Licht der Fünf Monde“ sehr lange am nötigen Tempo, um mich zu fesseln.

Doch dann verdichtet sich die Handlung und die Autorin hat sehr gute Einfälle. Sie bedient sich bekannter Märchen und Mythen, um die drei Reisenden in immer neue Abenteuer zu schicken. So begegnen wir z. B. Snow, die mit sieben Männern im Wald lebt. Insgesamt sind mir aber auch hier die einzelnen Szenen zu ausgewalzt. Weniger wäre oft mehr gewesen. Es ist doch sowieso klar, was Inhalt der Szene ist, da muss sie nicht auch noch Satz um Satz gestreckt werden.

Die Figuren sind gut ausgearbeitet und viele davon haben mir richtig gut gefallen. Lediglich Lelani ist mir teilweise auf die Nerven gegangen, weil sie zu sehr die Rolle des unbeholfenen Weibchens spielen musste. Die Rettung für sie ist dann auch das eine oder andere Mal vom Himmel gefallen. Da hätte die weibliche Hauptfigur gerne stärker und selbstbewusster angelegt sein dürfen. Sehr gut fand ich die Antagonistin, die High Lady Serpia. Sie ist zu Beginn geheimnisvoll, sie ist machtbesessen und im Laufe des Buches, wenn wir sie besser kennenlernen, verstehen wir auch, warum sie auf die ausgetretene Magie des Amuletts zu Beginn des Buches so alarmiert reagiert.

Dann gibt es auch noch eine Liebesgeschichte, die mir sehr gefällt. Ich bin gespannt, wie sich diese im zweiten Teil der Dilogie weiterentwickelt. Auch auf den neuen Plan von High Lady Serpia bin ich schon sehr gespannt. Insgesamt ein schöner Fantasyroman, der rasanter hätte starten dürfen, indem die Ereignisse kürzer geschildert werden und somit schneller aufeinanderfolgen.