Rezension

Absolut wunderbar!

Küsse keine Capulet (Luca & Allegra 2) - Stefanie Hasse

Küsse keine Capulet (Luca & Allegra 2)
von Stefanie Hasse

Bewertet mit 5 Sternen

Kurzbeschreibung

 

**Romeo & Juliet always live…**

Heimliche Küsse, hastig geschriebene Liebesbriefchen und herzerweichende Balkonserenaden kennt Allegra höchstens aus Shakespeares Dramen, aber in der Realität ist ihr so etwas noch nie passiert. Schon merkwürdig, wenn man tagein tagaus in einem italienischen Restaurant bedient, von unzähligen Männern angesprochen wird und sich trotzdem niemals verliebt hat. Erst als ein attraktiver Neuer den Aushilfsjob im Restaurant annimmt und auch noch ihre Liebe zu »Romeo und Julia« teilt, beginnt sich eine Erinnerung in ihr zu regen, an Gefühle, die sie doch niemals hatte, und an einen Mann, den sie doch niemals kannte. Einen Mann mit eisblauen Augen, mit dem sie einst ein magisches Schicksal verband…

(Quelle und Bildcopyright liegen bei Carlsen Impress)

 

Äußere Erscheinung

 

Das Cover ist ähnlich dem des ersten Band. An Allegras Stelle sieht man nun in Lucas eisblaue Augen. Die obere Hälfte seines Gesichts ist von einer schwarzen, venezianischen Maske verdeckt, so wie auch Allegra auf dem Cover von Band 1. Der in schlichtem Beige gehaltene Hintergrund passt unglaublich gut dazu. Das einzige, was mir noch auffällt, ist, dass, um ein vollständiges Bild zu ergeben, erst Band 2 und dann Band 1 nebeneinander gelegt werden müssen, aber das ist bei E-Books ja nicht weiter tragisch.

 

Meine Meinung

 

Gott, was habe ich drauf hingefiebert, dieses Buch in seiner finalen Version zu lesen. Nachdem ich es im Dezember in der Rohfassung lesen durfte, war die Handlung nicht mehr so greifbar wie kurz nach dem Lesen, so dass ich das Buch von neuem voll und ganz genießen konnte.

 

Steffis Schreibstil ist gewohnt leicht und doch bildhaft. Nicht nur Allegras Heimat und das Restaurant werden so beschrieben, dass man förmlich dort ist, sondern auch den Gardasee hat sie sehr authentisch beschrieben. Von ihrer Version der Unterwelt mit ihren Felslandschaften, dem Styx und Ogygia ganz zu schweigen. Einfach nur schön. Wenn Steffi schreibt, ist es, als wäre man selbst dort und würde mit den Personen die Handlung durchleben. Ich lese ihre Bücher einfach immer wieder gern.

 

Im zweiten Band von Steffis Romeo und Julia-Weitererzählung geht es da weiter, wo Band 1 endete. Oder eher: In einer alternativen Realität, in der Allegra nie mit an den Gardasee gefahren fahr. Stattdessen arbeitet die 19-jährige im Ristorante ihrer Mutter, während ihre beste Freundin Jen dort allein Alessandro kennengelernt hat. Aber so einfach ist das Ganze natürlich nicht. Das merkt auch Allegra, als sie beginnt von eisblauen Augen zu träumen und sich dennoch zu der Aushilfe im Ristorante, Fabio, hingezogen fühlt.

 

Obwohl Allegra es nicht weiß, alle Ereignisse am Gardasee bishin zum Ende von Band 1 (wir wollen ja niemanden spoilern) sind tatsächlich geschehen und sie befindet sich mitten im Examen Amoris.

 

Nachdem ich den ersten Band gelesen hatte, war meine erste Frage: Wie soll es danach weitergehen? Wie soll man dazu noch eine Fortsetzung schreiben können? Nun weiß ich: Das geht. Steffis Umsetzung davon steht ihrem Vorgänger in nichts nach. Zwar kommt nun weniger das Gardasee-Urlaubsfeeling rüber, was die erste Hälfte von Band 1 einnimmt, aber dafür gibt es mehr Spannung, mehr Drama und einigen Nebencharakteren werden größere Rollen zugesprochen. Wie zum Beispiel meinem Liebling, Mattia.

 

Allegra war im Großen und Ganzen eine sympathische Protagonistin, pflichtbewusst und nicht abgehoben, die für ihre Liebe bereit war, alles zu geben. Von Luca lesen wir nicht allzu viel, aber auch ihn mochte ich. Mein Lieblings bleibt nach wie vor Mattia, der als erster den Mut hatte, Allegra zu helfen. Alessandro und Jen als Paar – das hatte ich in Band 1 vermisst und nun endlich bekommen. So wie das sein muss.

 

Steffis Darstellung der Götter konnte mich ebenfalls überzeugen. Metus, Pan, Amor, Psyche, Venus, wir lernen sie alle kennen und lieben (jedenfalls ein paar). Mit Venus kann ich mich nach wie vor nicht anfreunden, dafür liebe ich Metus umso mehr. Eine geniale Figur, bei der ich mehr als nur einmal schmunzeln musste.

 

Auch mit dem Ende kann ich mich – im Gegensatz zu Band 1 – zufriedengeben. Hach, es geht doch nichts über ein Ende, was so schön ist, dass man gleich noch ein paar Tränchen vergießen muss.

 

Fazit

 

Luca und Allegra – Küsse keine Capulet ist ein würdiger Finalband einer wunderschönen Reihe um das bekannteste, tragische Liebespaar der Weltliteratur. Steffi hat es geschafft, nicht nur Romeo und Julia in die moderne Zeit zu versetzen, sondern in Kombination mit der römischen Mythologie ein Lesehighlight zu schaffen, dass mich absolut begeistern konnte.

 

Bewertung

 

5/5