Rezension

Alles andere als Erzählkunst!

Für Freiheit, Kunst und Mayonnaise
von Kate Hattemer

Bewertet mit 1 Sternen

INHALT
Die vier Freunde Ethan, Jackson, Luke und Elizabeth besuchen die renommierte Selwyn Kunstakademie. Alles ist wie immer, bis zu dem Tag, als der Sender kTV mit seiner Reality-Show "For Art's Sake" (kurz: FAS) anrückt. Bei dieser fragwürdigen Talentshow werden Nachwuchskünstler aus allen Bereichen der Schule gesucht und dem Sieger winkt ein Stipendium. Infolge torpedieren die vier Freunde dieses menschenunwürdige und rein kommerzielle Format mit Protestgedichten, sog. Contracanctos. Wird ihr Widerstand erfolgreich sein?

MEINUNG
"Für Freiheit, Kunst und Mayonnaise" ist das erste Buch der amerikanischen Nachwuchsautorin Kate Hattemer. Ich hatte mich auf eine spannende, etwas intellektuell angehauchte Story gefreut, wurde aber stattdessen mit einer drögen, sich oft wiederholenden Geschichte abgespeist. 

Die vier Freunde sollen als glorreiche Widerstandsgruppe gegen die mediale Verblödung/Gleichmacherei herhalten, erfüllen diese Aufgabe aber nur ansatzweise. Die heimlich gedruckten Protestgedichte können nur sehr wenig anrichten und andere Mittel werden gar nicht erst in Erwägung gezogen. Lieber wird sich in langatmiger Form über Teenieschwärmereien oder die skrupellosen Machenschaften des Schuldirektors ausgelassen. Der Ich-Erzähler Ethan und seine Mitstreiter bleiben unauffällig und wirken wenig überzeugend. Besonders Ethan agiert mir zu naiv und unklug. Auch die angeblichen Talente der Freunde wurden mir zu stiefmütterlich abgehandelt, so kamen Jacksons geniale Computerkenntnisse nur wenig zur Geltung. Nur Lukes journalistische Ader wurde in den Vordergrund gehoben. Ich hätte mir eindeutig mehr tiefgreifendere Diskussionen über die Kunst und ihre Ausprägungen gewünscht. Die angeführten philosophischen Konstrukte konnten mich nicht überzeugen. Abgesehen davon, erfährt man nur wenig Persönliches über die vier Protagonisten, so dass diese nichts als blasse Schablonen bleiben. Auch das Alibi-Haustier, die Rennmaus Mayonnaise, konnte den wenig ereignisreichen Plot nicht beleben.

Sprachlich konnte mich dieses Buch nicht mitreißen. Die simple Jugendsprache, die mit ein paar hochtrabenden Fremdwörtern und eingefügten Protestgedichten aufgepeppt wurde, wirkt nicht nach, was auch an der langweilen Handlung liegen mag.

Einzig für das collageartige Cover in der Signalfarbe Grün konnte ich mich begeistern. Hier bewahrheitet sich der Spruch: "Außen hui, innen ...

FAZIT
Ein sinnfreies und langatmiges Jugendbuch, dessen Lektüre nur vertane Lesezeit darstellt.