Rezension

Alte Spuren

Nachts am Brenner - Lenz Koppelstätter

Nachts am Brenner
von Lenz Koppelstätter

Bewertet mit 4.5 Sternen

Kommissar Grauner aus Südtirol wird zu einem Mordfall am Brenner gerufen. Wer hatte einen solchen Hass, dass er den greisen Mann so schrecklich zugerichtet hat. Bei den Ermittlungen stößt Grauner auf die Visitenkarte eines Peter Geislers und von dem Augenblick an bekommt der Fall eine neue Dimension. Als vor Jahrzehnten Grauners Eltern ermordet wurden, wollte ein Zeuge Peter Geisler gesehen haben, der war aber zu diesem Zeitpunkt bereits tot. Wo kommen nun diese Karte und diese Spur her?
Der dritte Südtirol-Krimi von Lenz Koppelstätter ist ernster als seine Vorgänger. Grauner will allein dieser Spur nachgehen, daher fehlen die amüsanten Kabbeleien mit seinem Mitarbeiter Saltapepe, die aus dem Kulturclash Neapel-Südtirol entstehen. Wie immer spielt auch die Historie eine Rolle beim Plot. In einer von der Geschichte so gebeutelten Region wie Südtirol, bietet sich das auch geradezu an. Und so taucht Grauner immer tiefer in Nachkriegszeit ein, als der Brenner Drehkreuz von Schmuggel, Schiebereien und heimlichen Grenzübertritten war.
Aber auch die aktuellen Ermittlungen treten nicht auf der Stelle und auch hier bleiben die Themen gleich. Lediglich das Schmuggelgut ändert sich. Zwar spielt Südtirol und die Berglandschaft eine Rolle in diesem Krimi, sie tritt aber zurück hinter den anderen Themen, den Leser erwartet also nicht unbedingt ein Urlaubskrimi.
Ich habe mit Spannung auf den neuen Krimi des Autors gewartet und wurde nicht enttäuscht. Wie immer ist dieser Fall abgeschlossen und man braucht keine Vorkenntnisse um das Buch zu genießen. Sehr geschickt hat Koppelstätter einen kleinen Cliffhanger auf den letzten Seiten eingebaut, so dass die Erwartung auf Band 4 hoch bleibt.
 

Kommentare

hobble kommentierte am 26. September 2017 um 07:53

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