Rezension

Am Ende überzogen

Wolfssommer -

Wolfssommer
von Hans Rosenfeldt

Bewertet mit 4 Sternen

Buchmeinung zu Hans Rosenfeldt – Wolfssommer

„Wolfssommer“ ist ein Kriminalroman von Hans Rosenfeldt, der 2020 im Wunderlich Verlag in der Übersetzung von Ursel Allenstein erschienen ist. Der Titel der schwedischen Originalausgabe lautet „Vargasommar“ und ist 2020 erschienen. Die ungekürzte Lesung durch Vera Teltz ist 2020 im audiobuch Verlag erschienen.

Zum Autor:
Hans Rosenfeldt, Jahrgang 1964, ist einer der angesehensten Drehbuchautoren Schwedens und Schöpfer der bislang erfolgreichsten skandinavischen Serie «Die Brücke», die in über 170 Ländern ausgestrahlt wurde und zahlreiche Preise erhielt. Hans Rosenfeldt schreibt Drehbücher und ist in seinem Heimatland Schweden ein beliebter Radio- und Fernsehmoderator. Gemeinsam mit Michael Hjorth bildet er zudem das erfolgreiche Krimi-Autoren-Duo Hjorth&Rosenfeldt.

Sprecher:

Vera Teltz ist Schauspielerin und Synchronstimme für Hollywood-Größen wie Naomie Harris, Noomi Rapace und Michelle Rodríguez. Sie ist außerdem als Hörbuchsprecherin tätig.

Klappentext:
In der schwedischen Stadt Haparanda, dicht an der Grenze zu Finnland, wird eine tote Wölfin gefunden. Als die Behörden das Tier untersuchen, finden sie in dessen Magen menschliche Überreste. Nachforschungen führen die Ermittler auf eine heiße Spur: Zwischen Russland, Finnland und Schweden scheint ein Drogendeal aus dem Ruder gelaufen zu sein, es gab mehrere Tote, und gleich mehrere Kriminelle sind auf dem Weg nach Haparanda. Allen voran: Profi-Killerin Katja, die für ihren russischen Auftraggeber Drogen und Geld zurückholen soll. Auch die erfahrene Polizistin Hanna Wester setzt alles daran, sie Lage aufzuklären. Doch sie ringt mit ihren privaten Problemen. Sie hat Angst, ihr Mann könne sie verlassen. Zugleich hat sie eine Affäre mit ihrem Chef. Dazu plagt sie ein altes Trauma. Doch Hanna steht ihre Frau und muss das auch, um den brisanten Fall zu lösen.

Meine Meinung:
In diesem Buch ist vieles so wie ich es mir bei einem Kriminalroman wünsche. Die Figuren sind mit vielen Grautönen versehen, handeln aber nachvollziehbar und glaubhaft. Die Handlung ist komplex und nimmt mehrere überraschende Wendungen. Der Schreibstil ist knapp und klar, vermittelt aber trotzdem Gefühle der Beteiligten. Es gibt viele Perspektivwechsel und der Leser ist den Ermittlern immer ein Stück voraus. Die Sprecherin macht einen ausgezeichneten Job und das Setting hoch im Norden an der Grenze zwischen Schweden und Finnland ist ungewöhnlich. Die Figuren haben den ein oder anderen Schicksalsschlag zu verkraften. Die Hauptfigur Hanna Wester wirkt sympathisch und ist eine Frau, die mitten im Leben steht. Die Spannung ist durchgängig hoch und auch an die Actionfreunde ist gedacht worden. Alles scheint im grünen Bereich zu sein, obwohl die Grundstimmung recht dunkel gehalten ist. Aber dann setzt der Autor noch einen Hammer obenauf, der mit der Hauptfigur zu tun hat. Das war für mich eindeutig zu viel des Guten und kostet einen Stern.
 

Fazit:
Das Buch hat mir lange Zeit herausragend gefallen, aber dann überzieht der Autor. Deshalb gibt es vier von fünf Sternen (85 von 100 Punkten). Von mir gibt es eine Leseempfehlung für die Freunde skandinavischer Krimis.