Rezension

An Oma Wetterwachs kommt keiner so schnell heran.

Dunkle Halunken - Terry Pratchett

Dunkle Halunken
von Terry Pratchett

Ein ganz anderer Prattchet?

... das dachte ich zumindest, ehe ich die ersten Seiten las. Ich kenne mich auf der Scheibenwelt bereits gut aus und habe mit Oma Wetterwachs und Nanny Ogg meine Lieblinge gefunden. Dass die Geschichte dieses Romans nicht auf der Scheibenwelt angesiedelt ist, fand ich zunächst erst einmal seltsam. Ich schätze Terry Pratchett jedoch seines besonderen Humores und seiner sehr bodenständige Weisheit wegen, - und davon hat er auch Dodger eine gute Portion mitgegeben.
Trotzdem hat mir Dodger nicht zu hundert Prozent gefallen. Den ganzen Roman über schwankte mein Bild von ihm. Ich denke, angelegt wurde seine Figur als junger, wenn auch noch unerfahrener Mann. Stellenweise fand ich ihn aber arg naiv und überbetont unschuldig. Reife bewies er nur in seinem Handeln, in seinen Werten. Dabei verliebt er sich jedoch in eine erfahrene Frau, eine Ehefrau. Ich bin nicht einmal sicher, ob es mir gefallen hätte, wenn Pratchett ein wenig mehr sexuelle Spannung zwischen den beiden hätte entstehen lassen, aber so war es eben auch nicht ganz richtig. Ich glaube, einen Hauch von Greebo hätte Dodger gut getan.