Rezension

An und für dich

An und für Dich - Ella Griffin

An und für Dich
von Ella Griffin

Der Roman " An und für Dich" von Ella Griffin konnte mich leider nicht ganz überzeugen, obwohl ich mich als Irlandfan so sehr auf das Buch gefreut hatte.
Zum Cover: Das Cover mit dem weissen Hintergrund ist viel zu dezent und sehr unauffällig. Der Inhalt ist aber - in Teil 1 zumindest - eher trendy mit dem Bezug zur Werbebranche und zum TV (daily soap). Die optische Gestaltung eines Buches spiegelt im Idealfall auch ein wenig den Inhalt wider. In der Buchhandlung hätte ich "An und für dich" glatt im Regal stehen lassen.

Zum Inhalt: Der Roman fängt gut an - Saffy, die einen schönen irisch-keltischen Namen trägt, ist mit einem soapstar zusammen und hofft auf einen Heiratsantrag. Ihren Dad lernte sie nie kennen. Saffys Mum ist eine exzentrische Frau.
Saffys Freund ist ein eitler Schauspieler, wie er im sprichwörtlichen Buche steht. Natürlich ein kleiner Adonis. Dann gibt es noch das befreundete Paar - Conor und seine Frau sind Zwillingseltern und kommen finanziell gerade eben über die Runden.

Zunächst gibt es keine Hochzeit und Greg & Saffy betrügen einander sogar. Als Saffy von Gregs Untreue Wind bekommt, schmollt sie, obwohl auch sie st Greg mit einem Australier untreu war. Und dann ist da noch die Sache mit Saffys Mum - plötzlich erkrankt sie, und die Handlung nimmt eine Wendung.
Und die weitere Entwicklung ist dann fast absurd - Saffys neuer Freund hatte eine Beziehung zu einer süchtigen und untreuen Frau. Wie melodramatisch! Fand ich klischeehaft. Irgendwie ist der Roman weder Fisch noch Fleisch.

Der erste Teil des Buches las sich noch sehr flüssig, spritzig, Manches ein wenig überzeichnet. Auch die Figuren, wie etwa Gregs Stalkerin, die immer Dinge "voll gut" oder " voll übel" fand, haben mich amüsiert. Doch dann wird die Erzählung immer langatmiger, sodass das Ganze fast langweilt.
Es ist keine chicklit; dafür gibt es zuwenig slapstick, trotz der skurrilen Figuren. Die Autorin flicht einige arg melodramatische Elemente ein, die ich sparsamer dosiert hätte. Der Roman ist eine Art Genremix, der sehr ungewöhnlich zu lesen war. Wirklich gewundert habe ich mich jedoch über die Übersetzung, die sich stellenweise sehr holprig las. Lag das vielleicht an den 2 Übersetzern? Ich wäre dafür, einen Roman von einem Übersetzer tradieren zu lassen.
Auch der Titel - "postcards from the heart" - wurde mit "An und für Dich" eher mau ins Deutsche übertragen. Der englische Originaltitel hat ferner einen ganz direkten Bezug zur Handlung.
Fazit:
Vom Roman bin ich ein wenig enttäuscht, da er meine chicklit - Erwartung nicht erfüllt hat. Was kurzweilig begann, wurde immer langatmiger. Da hätte dem Buch ein wenig Straffung gut getan.
Darüber hinaus las sich der Text nicht immer flüssig.
Gut gefallen hat mir aber das setting und die Charakterisierung der Figuren. Vor allem der erste Teil des Romans liess mich oft schmunzeln.
Alles in allem fand ich den Roman okay.