Rezension

Anfang ist spitze und das Ende echt lahm.

Lucian - Isabel Abedi

Lucian
von Isabel Abedi

Bewertet mit 3 Sternen

In Rebeccas Umgebung taucht immer wieder ein Junge ohne Vergangenheit und ohne Erinnerung auf. Seine einzigen Erinnerungen beziehen sich auf Rebecca. Noch bevor beide das Geheimnis lüften können werden sie voneinander getrennt. Mit grausamen Folgen.

Rebecca träumt von ihrem eigenen grausamen Tod. Genau in der Nacht, in welcher sie diesen Albtraum zum ersten Mal hat, entdeckt sie einen geheimnisvollen Jungen vor ihrem Fenster. Die beiden begegnen sich zufällig immer und immer wieder. Lucian hat keine Vergangenheit und alles, an was er sich erinnern kann, sind Erlebnisse aus Rebeccas Leben. Vom ersten Augenblick an verspüren die Beiden eine Anziehung, welche sie sich nicht erklären können. Am Anfang versuchen sie sich aus dem Weg zu gehen, als dies nicht funktioniert und sie die Nähe des anderen zulassen, werden beide getrennt. Die Folgen der Trennung bringen Rebecca beinahe um. Gewarnt durch ihre Albträume und mit Hilfe von Lucien kann Rebekka dem Tod von der Schippe springen. Trotz Happy End bleibt der Schluss total ungereimt.

Die schwarze Einbandgestaltung mit der einzelnen Feder ist sehr ansprechend. Sie gibt dem Leser eine vage Ahnung davon, wer Lucian sein könnte.

Das Buch ist extrem spannend. Von der ersten Seite an hat es mich nicht los gelassen und so las ich das Buch an einem Tag komplett durch. Es ist in der Ich-Form geschrieben und erzählt die ungewöhnlichen Erlebnisse eines 17-jährigen Mädchens. Spannung wurde gleich zu Anfang aufgebaut und durch die verschiedenen mysteriösen Vorgänge am Laufen gehalten.

Allerdings war das Ende des Buches ernüchternd, konstruiert und nicht wirklich erklärt. Auf der Suche nach einer Erklärung habe ich sogar die gesamten Danksagungen noch durchgelesen. Die letzten Seiten werfen mehr Fragen auf als im gesamten Buch gestellt werden und der Leser wird mit all den offenen Fragen und einem extrem konstruierten Ende allein gelassen. Rebecca träumt nächtelang davon wie sie sterben wird. Dem Leser wird also schon am Anfang verraten, worum es am Ende geht. Die Frage ist nun, da sie weiß was passiert, kann sie es auch ändern? Zum Schluss zerbricht dann ein Spiegel aus ungeklärter Ursache und verletzt die Protagonistin. Mit den Fragen warum, weshalb, wieso wird der Leser ohne ausreichende Erklärung zurückgelassen. Es scheint als ob die Autorin irgendein Ende an die wundervolle Geschichte gebastelt hat, um schnell fertig zu werden.

Empfehlen würde ich diese außergewöhnliche Liebesgeschichte für Mädchen zwischen 14 und 17. Sicher könnte man die Zielgruppe schon ab 12 festlegen aber in dem Alter schrecken 555 Seiten noch ab.

Fazit: Der Anfang Spitze – Das Ende Lahm.