Rezension

Atmosphärische Reise durch die Zeit

Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit -

Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit
von Natasha Pulley

Bewertet mit 5 Sternen

Begebe dich gemeinsam mit Joe auf eine Zeitreise durch das neunzehnte und zwanzigste Jahrhundert. Der Auslöser von allem? Ein Leuchtturm in Schottland. Ohne Erinnerungen steht Joe eines Tages an einem Bahnhof in Londres. Er kann sich an nichts außer seinem Namen und seinem Alter, über dreißig, erinnern. Wo gehört er hin, was hat er erlebt? All dies muss er sukzessive herausfinden und dabei den Erzählungen anderer Menschen vertrauen. Als ihm eine hundert Jahre alte Postkarte zugestellt wird, die das Motiv dieses Leuchtturmes in Schottland zeigt, nimmt alles seinen Lauf.

Der Autorin gelingt es mit diesem Buch ihre Leser mittels atmosphärischer Beschreibungen und eines fesselnden Schreibstils in die jeweils beschriebene Zeit hineinzuversetzen – in eine Zeit ohne Strom und ohne Internet, mit Gaslaternen und Kohleöfen.

Dieses zu verschiedenen Zeitpunkten in Joes Leben und das der anderen Protagonisten erzählte Buch zeichnet sich nicht durch eine hohe Anzahl komplizierter Handlungsstränge oder durch eine hohe Handlungsdichte aus. Es geht auch nicht um eine mit Fantasy-Elementen angereicherte Welt – dies ist in diesem Buch nicht zu finden. Vielmehr geht es um die interpersonellen zwischenmenschlichen Beziehungen, um Gefühle wie Geborgenheit und Liebe, um Familie und Freundschaft. Ergänzt wird dies durch eine anschauliche Übermittlung der Atmosphäre verschiedener Zeiten, durch interessante Charaktere und vereinzelte, für den weiteren Handlungsverlauf entscheidende Ereignisse.