Rezension

Auf der Jagd nach der Flaschenpost

Die letzte Flaschenpost - Annika Kemmeter

Die letzte Flaschenpost
von Annika Kemmeter

Bewertet mit 4 Sternen

Der Kunstgeschichtsstudent Janis bekommt die Gelegenheit, den Dichter Otto Maaßen bei einer Veranstaltung zu treffen. Dort lernt er auch die Enkelin des Mannes kennen, die ihn sofort fasziniert. Da Otto sterben muss, will er ein letztes Gedicht in Form von Flaschenposten den Rhein entlangfahren und zufällig finden zu lassen. Als sich die Flaschen auf den Weg machen, machen sich Janis und Angelina auf, um die Flaschen von den Findern zu bekommen. Eine Reise zu sich selbst beginnt, bei der viele Wahrheiten ans Licht kommen.

Annika Kemmeter hat hier ein interessantes und fesselndes Buch geschrieben. Die Idee, eine letzte Nachricht in Form von Flaschenposten auf die Reise zu schicken, ist wirklich schön. Wer findet solche Nachrichten und was passiert mit ihnen, wenn sie gefunden werden? So fieberte ich mit Angelina und Janis mit, wenn die Nachricht eines neuen Fundes im Internet auftauchte.

Gleichzeitig wird klar, dass es irgendwie zu einfach ist, wie eine Flasche nach der anderen auftaucht. Janis wird misstrauisch und mit ihm auch der Leser. Trotzdem bleibt die Idee schön, auch wenn der Zweck ein anderer zu sein scheint. Das hat mir auch gefallen.

Das Buch ist sehr schön geschrieben und man will einfach wissen, wohin alles führen wird. Irgendwie ist es am Ende eine traurige Familiengeschichte, aber der Weg zur Auflösung ist interessant und spannend.

Ich konnte Angelina als Person nicht richtig fassen, das ist mein einziger Kritikpunkt. Janis mochte ich sehr, auch wenn sein Motiv am Anfang auch nicht so ganz zu durchschauen ist. Mich hat die Suche nach den Flaschenposten sehr gut unterhalten und ich mochte Janis und seine Freunde, wobei Angelina mir bis zum Schluss fremd blieb. Die Geschichte fand ich schön, deshalb 4 von 5 Sternen!