Rezension

Auf nach Mexiko

Die Blumentöchter -

Die Blumentöchter
von Tessa Collins

Bewertet mit 4 Sternen

Wie schön, dass es Lesechallenges gibt, die einen auf Lektüre aufmerksam machen, die man sonst vielleicht nie in die Hand genommen hätte! Auf der Suche nach einem Buch mit farbigen Schnitt bin ich auf dieses sehr blumig gestaltete Exemplar gestoßen, das sich für mich als Pageturner entpuppt hat.

Ich durfte die 28jährige Dalia kennenlernen, deren Mutter bereits bei ihrer Geburt verstorben war, weshalb sie bei ihren Großeltern in Cornwall in einer Großfamilie aufwuchs. Von ihrem Vater weiß sie nur, dass er Mexikaner ist. Um ihn zu suchen, reist sie nach Mexiko – in die Vergangenheit ihrer Mutter, die sich sehr für die Kultur der Mayas interessiert hatte.

Diese Geschichte liest sich märchenhaft und lässt LeserInnen träumen von einer bunten, lebhaften Welt, von schmackhaften Gerichten, zugewandten Menschen und lebensfrohem Trubel. Abwechselnd erzählt die Autorin von Dalias Reiseerlebnissen in der Gegenwart und der Vergangenheit ihrer Mutter. Wobei ich dabei manchmal die Orientierung verlor, da sich die überschneidenden Erzählstränge sehr ähnelten. Trotzdem habe ich das Buch gern gelesen, denn die Autorin versteht es, Emotionen fühlbar zu machen und den Humor nicht außen vor zu lassen.

Sicher gibt es extrem viele Zufälle, die man sich im „normalen“ Leben nicht vorstellen kann. Aber warum nimmt man ein Buch zur Hand: Um in der Realität zu verweilen oder um sich von seinem Alltag ablenken zu lassen? Ich habe mich bei diesem Buch für die zweite Möglichkeit entschieden und habe es nicht bereut, mich ein paar Tage in einer farbenprächtigen Welt aufzuhalten, in der die Menschen liebevoll miteinander umgehen und für die meisten Probleme Lösungen finden.

Fazit: Eine gelungene Auszeit für alle, die dabei sind, an der Realität zu verzweifeln.