Rezension

Leider so gar nicht meins

Die Blumentöchter -

Die Blumentöchter
von Tessa Collins

Dalia ist gut behütet bei ihren Großeltern in Cornwall aufgewachsen, nachdem ihre Mutter bei ihrer Geburt gestorben ist. Wer ihr Vater ist, hat sie nie erfahren - bis nach dem Tod ihrer Großmutter ein Brief aus Mexiko gefunden wird, der mehr Informationen gibt. Prompt steigt Dalia daraufhin in ein Flugzeug nach Lateinamerika auf der Suche nach ihrem Vater - und findet ganz nebenbei noch die große Liebe.

Wer nach so einem Buch greift, erwartet eine kitschige Liebesgeschichte, die vielleicht nicht immer super realistisch ist - und das wird hier auch abgeliefert. Das kann und will ich dem Buch nicht als Kritik vorwerfen und es gibt viele Autor*innen, die es schaffen, genau diese Atmosphäre gut zu übermitteln. Tessa Collins hat es nur leider für mich beim besten Willen hier nicht geschafft.

Nach etwa 100 Seiten passiert etwas so Dämliches und Unrealistisches, dass es eigentlich für mich sämtliche positive Gefühle, die ich bis dahin für die Geschichte hatte, komplett kaputt machte. Im Zeitalter des Internets ist einfach keine junge Frau so naiv und uninformiert, dass sie einen derartigen Fehler bei ihrer ersten großen Auslandsreise begehen würde.

Leider konnte mich auch die Atmosphäre Mexikos nicht überzeugen, oftmals hatte ich irgendwie das Gefühl, als würde ich nur eine Wikipedia-Seite zu dem entsprechenden Ort lesen. Die Menschen werden auch sehr klischeehaft beschrieben, ein bisschen mehr Nuance hätte ich mir da schon gewünscht. Und was ist bitte so komisch daran, Tortillas mit Nutella zu essen?

Das Fass zum Überlaufen brachte die Tatsache, dass Konflikte einfach immer auf dieselbe Art und Weise entstehen, nämlich dass jemand einen Streit verlässt, ohne die andere Person ausreden zu lassen, womit Missverständnisse in die Welt gesetzt werden. Das war nicht nur repetitiv, sondern in seiner Masse auch einfach total unrealistisch.

"Die Blumentöchter" konnte mich einfach überhaupt nicht überzeugen.