Rezension

Bayern-Krimi

Waidwund - Max Stadler

Waidwund
von Max Stadler

Bewertet mit 4.5 Sternen

== Buchklappentext: ==

Ein ebenso wohlhabender wie einflussreicher und gewissenloser Großbauer stirbt, grausam, den »Tod der tausend Schnitte«. Sofort beginnt die Hatz auf dem Dorf und der ein oder andere Schuldige scheint schnell gefunden, wird von der Meute in die Enge getrieben. Parallel nimmt das Team um den ruppigen Polizisten Leitner die Jagd nach dem Täter auf. Lokale Seilschaften machen den Ermittlern das Leben schwer, als unter der Oberfläche brodelnde Skandale ans Tageslicht kommen. Aber der Mörder schlägt Haken, und er hat sein nächstes Opfer schon im Visier. Ein nervenaufreibender bayerischer Krimi mit viel Lokalkolorit, der sich um Freundschaft, Missgunst und Verrat dreht und den gebannten Leser bis in die Weiten Afrikas entführt.

== Leseeindrücke: ==

Den Debütkriminalroman "Waidwund" des Autors Max Stadler empfand ich als sehr gelungen und habe mich gefesselt und spannend unterhalten gefühlt:

Zu Beginn der Handlung lernen wir den Bauern Holger Nübler kennen, der glaubt ein Rehkitz übermäht zu haben, findet aber einen Menschen: Seinen eigenen Vater Hans Nübler, der aber bereits vorher schon tot und angeknabbert mit aufgeschlitzem Bauch und halb verwest da lag. Da die Bauernfamilie Nübler nicht gerade Sympathieträger sind, gibt Tatmotive und -verdächtige zuhauf. Polizist Peter Leitner und sein Team nehmen die nicht einfachen Ermittlungen auf….

Peter Leitner gefällt mir sehr gut, obwohl er ein wenig kauzig wirkt oder gerade weil er so ist, wie er ist. Alle weiteren Charaktere werden sehr detailliert und gut vorstellbar beschrieben.

Dieser Oberpfalzkrimi, der nahe der tschechischen Grenze spielt, handelt von Rache, Neid und Selbstjustiz. Alles untergebracht in mehreren unterschiedlichen Handlungssträngen, von denen wir ja wissen, dass sie nur zu Beginn wie voneinander unabhängige Handlungen wirken, aber irgendwann zu einem großen Knäuel zusammenlaufen werden. Der Spannungsbogen spannt sich von Beginn an und bleibt während der gesamten Leserauer auch straff gespannt.
Der oberpfälzische Lokalkolorit, sowie auch der afrikanische, in den man sich während einer Nebenhandlung begibt, wird sehr lebendig dargestellt.
Im übrigen empfinde ich die kurzen Kapitel und die sehr augenfreundlich große Schrift als überaus angenehm zu lesen.
Die 58 angenehm kurzen und kurzweiligen Kapitel verteilen sich auf knapp 400 Seiten.

Ich habe diesen Krimi sehr genossen und fand ihn packend und fesselnd, vergebe daher sehr gerne 5 von 5 Sternen!

© esposa1969